| | | | Lieber Herr Ivanov, die jüngste Rede des Bundespräsidenten treibt die Union um. Diese Rede hätte von der Regierung kommen müssen, heißt es seit Tagen aus Reihen der CDU. Sätze wie „Ja, wir helfen, aber wir können nicht alle aufnehmen", werden bitter vermisst, wie etwa in der Landesgruppe NRW. Mittlerweile soll wegen des Pro-Flüchtlingskurses auch der eine oder andere Austrittsbrief auf dem Tisch von CDU-General Peter Tauber gelandet sein. Der greift bisweilen selbst zum Hörer, um frustrierte CDU-Anhänger zum Bleiben zu bewegen. Sein Kernargument: Das C in CDU stehe für das Einstehen für christliche Werte – und damit auch für Flüchtlingshilfe. Auch die SPD verzeichnet nach jüngsten Umfragen Verluste. Bisweilen muss man das Richtige tun, auch wenn es keine Stimmen bringt…
Wer versucht, gegenwärtig Kommunikatoren bei VW zu erreichen, hat's oft schwer: Entweder ist die Mailbox bisheriger Gesprächspartner voll oder sie gehen grundsätzlich – so scheint es – nicht dran. Schon landet die eine oder andere VW-Anfrage bei der Sprecherin der Niedersächsischen Staatskanzlei. Die kann die zahlreichen Ansinnen naturgemäß nicht erfüllen. Geholfen hat sich der Konzern, indem er am gestrigen Abend Stichpunkte einer internen Rede des neuen Vorstandschefs Matthias Müller verschickte. Neben dem Hinweis „aus unseren Fehlern lernen" zu wollen, strengeren Compliance- und Governance-Strukturen will Müller einen „neuen" Konzern. Dazu werde die Marke Volkswagen „künftig genauso unabhängig vom Konzern agieren wie Audi oder Porsche". In der morgigen Präsidiumssitzung sollen dann die Weichen gestellt werden, damit der Konzern wieder kommunikationsfähig ist.
VW-Markenchef Herbert Diess reist heute nach Brüssel, trifft dort EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska. In der EU-Hauptstadt ist heute auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.
Zwei Jahre nach Ausbruch „massiver technischer Probleme" bei einem angekündigten Chat ist SPD-Chef Sigmar Gabriel wieder in der Twitter-Welt angekommen. Unter #FRAGSIGMAR sind User für heute aufgefordert, ihre Fragen an Gabriel zu schicken. Schon die bisher eingereichten Fragen werden Gabriel vor neue Herausforderungen stellen. Fragen wie „Welche Sorte Sodastream würden Sie mit zum Mars nehmen?" Oder: „Wie gedenken Sie in Zukunft Einheimische, vor allem Frauen, vor Flüchtlingen zu schützen?"
Die Deutsche Post AG plant für 2016 die nächste Preiserhöhung, ermittelten meine Reporter-Kollegen. Demnach erhöht sich das Porto für Standardbriefe zum 1. Januar 2016 von 62 Cent auf dann 70 Cent – plus 13 Prozent. Der Entwurf der neuen 70-Cent-Briefmarke zeigt das Foto einer Schokoladenblume aus der Familie der Korbblütler. Die duftet bei starker Sonneneinstrahlung nach Schokolade und hat daher ihren Namen. Die Marke wird nach gesicherten Informationen von BILD aktuell bereits millionenfach gedruckt. Sie ist ästhetisch und schön anzusehen. Eine Rubbelmarke, die dann ebenfalls nach Schokolade riecht, ist (noch) nicht im Angebot.
Quod erat expectandum: Zwei Jahre nach dem Abzug der Bundeswehr aus Kundus haben die radikal-islamischen Taliban die nordafghanische Provinzhauptstadt erobert. „Die Stadt ist unglücklicherweise an die Taliban gefallen", sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Sedik Seddikki, gestern in Kabul. Wäre es nicht so tragisch, wollte man sagen: Ein Unglück kommt selten allein. Afghanistans Präsident Aschraf Ghani spricht heute vor der UNO. Und in den USA wird erwogen, den Truppenabzug ein weiteres Jahr hinauszuzögern.
In Berlin kämpft Verteidigungsministerin von der Leyen mit den Folgen der Plagiatsjäger. Die Kanzlerin und ihre Sprecher schweigen, auch nicht die feine Art. Mein Tipp: Stürzen wird die IBuK nicht.
Der Ehrenpreis der Deutschen Einheit wird heute Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verliehen. Schäuble, der als früherer Innenminister, den Einheitsvertrag wesentlich mit aushandelte, erhält den Preis der CDU Berlin „für seinen Anteil an den historischen Ereignissen in den Jahren 1989 und 1990". Glückwunsch.
Ich wünsche Ihnen einen ausgezeichneten Tag, | | | | | | | | Ihr Béla Anda | | BILD Politik-Chef Stellvertretender Chefredakteur | | | | | |
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