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29.09.2015
Lieber Herr Ivanov,

die jüngste Rede des Bundespräsidenten treibt die Union um. Diese Rede hätte von der Regierung kommen müssen, heißt es seit Tagen aus Reihen der CDU. Sätze wie „Ja, wir helfen, aber wir können nicht alle aufnehmen", werden bitter vermisst, wie etwa in der Landesgruppe NRW. Mittlerweile soll wegen des Pro-Flüchtlingskurses auch der eine oder andere Austrittsbrief auf dem Tisch von CDU-General Peter Tauber gelandet sein. Der greift bisweilen selbst zum Hörer, um frustrierte CDU-Anhänger zum Bleiben zu bewegen. Sein Kernargument: Das C in CDU stehe für das Einstehen für christliche Werte – und damit auch für Flüchtlingshilfe. Auch die SPD verzeichnet nach jüngsten Umfragen Verluste. Bisweilen muss man das Richtige tun, auch wenn es keine Stimmen bringt…

Wer versucht, gegenwärtig Kommunikatoren bei VW zu erreichen, hat's oft schwer: Entweder ist die Mailbox bisheriger Gesprächspartner voll oder sie gehen grundsätzlich – so scheint es – nicht dran. Schon landet die eine oder andere VW-Anfrage bei der Sprecherin der Niedersächsischen Staatskanzlei. Die kann die zahlreichen Ansinnen naturgemäß nicht erfüllen. Geholfen hat sich der Konzern, indem er am gestrigen Abend Stichpunkte einer internen Rede des neuen Vorstandschefs Matthias Müller verschickte. Neben dem Hinweis „aus unseren Fehlern lernen" zu wollen, strengeren Compliance- und Governance-Strukturen will Müller einen „neuen" Konzern. Dazu werde die Marke Volkswagen „künftig genauso unabhängig vom Konzern agieren wie Audi oder Porsche". In der morgigen Präsidiumssitzung sollen dann die Weichen gestellt werden, damit der Konzern wieder kommunikationsfähig ist.

VW-Markenchef Herbert Diess reist heute nach Brüssel, trifft dort EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska. In der EU-Hauptstadt ist heute auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.

Zwei Jahre nach Ausbruch „massiver technischer Probleme" bei einem angekündigten Chat ist SPD-Chef Sigmar Gabriel wieder in der Twitter-Welt angekommen. Unter #FRAGSIGMAR sind User für heute aufgefordert, ihre Fragen an Gabriel zu schicken. Schon die bisher eingereichten Fragen werden Gabriel vor neue Herausforderungen stellen. Fragen wie „Welche Sorte Sodastream würden Sie mit zum Mars nehmen?" Oder: „Wie gedenken Sie in Zukunft Einheimische, vor allem Frauen, vor Flüchtlingen zu schützen?"

Die Deutsche Post AG plant für 2016 die nächste Preiserhöhung, ermittelten meine Reporter-Kollegen. Demnach erhöht sich das Porto für Standardbriefe zum 1. Januar 2016 von 62 Cent auf dann 70 Cent – plus 13 Prozent. Der Entwurf der neuen 70-Cent-Briefmarke zeigt das Foto einer Schokoladenblume aus der Familie der Korbblütler. Die duftet bei starker Sonneneinstrahlung nach Schokolade und hat daher ihren Namen. Die Marke wird nach gesicherten Informationen von BILD aktuell bereits millionenfach gedruckt. Sie ist ästhetisch und schön anzusehen. Eine Rubbelmarke, die dann ebenfalls nach Schokolade riecht, ist (noch) nicht im Angebot.

Quod erat expectandum: Zwei Jahre nach dem Abzug der Bundeswehr aus Kundus haben die radikal-islamischen Taliban die nordafghanische Provinzhauptstadt erobert. „Die Stadt ist unglücklicherweise an die Taliban gefallen", sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Sedik Seddikki, gestern in Kabul. Wäre es nicht so tragisch, wollte man sagen: Ein Unglück kommt selten allein. Afghanistans Präsident Aschraf Ghani spricht heute vor der UNO. Und in den USA wird erwogen, den Truppenabzug ein weiteres Jahr hinauszuzögern.

In Berlin kämpft Verteidigungsministerin von der Leyen mit den Folgen der Plagiatsjäger. Die Kanzlerin und ihre Sprecher schweigen, auch nicht die feine Art. Mein Tipp: Stürzen wird die IBuK nicht.

Der Ehrenpreis der Deutschen Einheit wird heute Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble verliehen. Schäuble, der als früherer Innenminister, den Einheitsvertrag wesentlich mit aushandelte, erhält den Preis der CDU Berlin „für seinen Anteil an den historischen Ereignissen in den Jahren 1989 und 1990". Glückwunsch.


Ich wünsche Ihnen einen ausgezeichneten Tag,
Ihr Béla Anda
BILD Politik-Chef
Stellvertretender Chefredakteur
BILD-Kommentar
Von JULIAN REICHELT
Keine Verhandlung mit Assad!
Vor zwei Jahren sagte US-Präsident Barack Obama: „In was für einer Welt werden wir leben, wenn ein Diktator internationales Recht bricht und Giftgas einsetzt – und wir einfach weggucken?"

Und was tat der mächtigste Mann der Welt? Er guckte einfach weg, während der syrische Schlächter Assad Kinder mit Fassbomben und Giftgas niedermetzelte. Und mit ihm – bis heute – der gesamte Westen.

Gestern sprach Obama vor der UN und rechtfertigte, was inzwischen auch die Bundesregierung für geboten hält: verhandeln mit Assad, dem Teufel die Hand reichen.

Der Westen verrät hier das Fundament seiner Werte. Wir geben die Position auf, dass der Einsatz von Giftgas gegen Kinder nicht verhandelbar ist. Wir schaffen eine Welt, in der nichts und niemand mehr steht zwischen dem mörderischen Machtwahn wahnwitziger Despoten und dem Schutzbedürfnis der Schwächsten.

Es ist genau jene Welt, vor der Obama selbst gewarnt hat.
POST VON WAGNER
Liebe Dr. Ursula von der Leyen,
Sie Vorzeige-Frau, Super-Mama plus Super-Karriere, sollen bei Ihrer Doktorarbeit geschummelt haben.

Das ist, wie wenn Mutter Teresa eine Hütchen-Spielelerin gewesen wäre. Ich mag es nicht glauben. Ursula von der Leyen eine Betrügerin. Sie ist die Vollblut-Frau der Nation, sieben Kinder, Verteidigungsministerin, davor Arbeitsministerin.

In Hollywood-Filmen gibt es solche Überfrauen.

Ich hasse diese Doktorjäger, ich hasse ihre Lust, Menschen kaputt zu machen. Menschen, die in ihrer Jugend Idioten waren, die in ihrer Jugend abschrieben.

Es sind Jugendliche, mein Gott. Heute sind sie Erwachsene, wichtige Menschen. Ein Doktortitel ist nichts. Das Leben eines Menschen ist alles.

Herzlichst,

Ihr Franz Josef Wagner

Flüchtlingskrise ++ Ukraine-Konflikt ++ Syrien-Krieg
Warum gilt Putin plötzlich wieder als Guter?
Fordert eine „internationale Anti-Terror-Allianz" und „Unterstützung für Syriens legitime Regierung": Russlands Präsident Wladimir Putin (62) gestern vor der UN-Vollversammlung. Den Ukraine-Krieg lastete Putin einem „Expansionskurs der Nato" an
Russlands Präsident Putin war der Ausgestoßene der Weltpolitik. Kriegstreiber in der Ukraine, Verbündeter der Despoten, ausgeladen vom G8-Gipfel, der danach nur noch G7 hieß. Bis jetzt... Doch plötzlich gilt er wieder als (fast) Guter. Bei der Vollversammlung der UN hofiert, als Vermittler in den Krisen der Welt, besonders in Syrien gepriesen. BILD erklärt, warum auf dem Kreml-Herrscher plötzlich die Hoffnungen des Westens liegen!
VW-Skandal
Staatsanwalt knöpft sich Winterkorn vor
Wusste er doch was? Ex-VW-Chef Martin Winterkorn (68)
Berlin/Wolfsburg – Der Abgas-Skandal bei VW ist jetzt auch ein Fall für die deutsche Justiz!

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn (68) ein. Bei der Behörde sind mehrere Strafanzeigen eingegangen, die Winterkorn Betrug beim Verkauf von Diesel-Fahrzeugen  (Abgas-Manipulation) vorwerfen. Die Behörde prüfe, ob ein Anfangsverdacht gegen Winterkorn (er hat sein Vorstandsbüro bei VW bereits geräumt) besteht, erklärte eine Sprecherin.

Bei den Ermittlungen wird es auch um die Frage gehen, ob bei VW Informationen mutwillig vertuscht wurden. Bereits im April hatte der Konzern über eine verdeckte Rückrufaktion in den USA versucht, die spezielle Software in Diesel-Fahrzeugen auszutauschen. Möglicherweise habe also auch der VW-Aufsichtsrat Kenntnis davon gehabt, hieß es in Branchenkreisen.

Die Strafen bei Betrug hängen von der Schadenshöhe ab. „Das Gesetz sieht eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren, in schweren Fällen bis zu zehn Jahren vor", sagte der Berliner Wirtschaftsrecht-Anwalt Thomas Knierim (54).

An der Börse kamen die Nachrichten schlecht an: Die VW-Aktie stürzte in der Spitze um mehr als acht Prozent ab!


Der neue VW-Chef Matthias Müller (62) kündigte gestern Abend vor seinen Führungskräften an: „Im Oktober werden wir den zuständigen Behörden unsere technischen Lösungen vorlegen", wie die Autos nachgebessert werden.

Heute muss VW-Vorstand Herbert Diess (56) erstmals in Brüssel Rede und Antwort stehen. Auch die Fahrer der rund 11 Millionen betroffenen VW-Fahrzeuge sollen heute erfahren, wie die Rückrufaktion für die Autos abläuft.

Die Stadt Wolfsburg zieht erste Konsequenzen aus dem Skandal: Aus Angst vor einem VW-Gewinn- einbruch und sinkenden Steuereinnahmen verhängte die Stadt eine Haushaltssperre und Einstellungsstopp…
Auch 3,3 Mio. Audi und Skoda betroffen
Ingolstadt – Auweh, Audi!

2,1 Millionen Fahrzeuge der Ingolstädter sind vom Abgas-Skandal bei Volkswagen betroffen – 577000 davon in Deutschland.

Dabei handelt es sich um die Modelle: A1, A3, A4, A6, den Sportwagen TT sowie die Geländewagen Q3 und Q5. In allen sind 1,6- und 2,0-Liter-Diesel-Motoren eingebaut, die die Abgasnorm EU 5 erfüllen (interne Bezeichnung EA 189). Auch die Marke Škoda musste gestern einräumen: 1,2 Millionen ihrer Fahrzeuge wurden ebenfalls manipuliert.
Nach Schummel-Vorwurf
Kommission prüft von der Leyens Doktorarbeit
Macht Ärger: von der Leyens Doktor-Arbeit aus dem Jahr 1990
Von F. Kain und L. Krüger

Berlin – Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (56, CDU) gerät in der Affäre um angebliche Plagiate in ihrer medizinischen Doktorarbeit (1990, 70 Seiten) stärker unter Druck! Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) setzte eine 5-köpfige Kommission ein, die die Dissertation nach Plagiaten durchsuchen soll. BILD beantwortet die wichtigsten Fragen!
  • Wie gefährlich ist die Enthüllung für von der Leyen? „Bisher wurden auf 27 von 62 Seiten Plagiatsfundstellen dokumentiert" erklärten die Plagiats-Jäger. Dies sei „ein Anteil von 43,5 Prozent aller Seiten". Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg (43, CSU) und Ex-Bildungsministerin Schavan (60, CDU) mussten wegen Schummeleien bei Doktortiteln zurücktreten...

  • Warum sind medizinische Doktorarbeiten oft so kurz? Mediziner-Arbeiten sind traditionell nicht sehr umfangreich (ca. 30 S.). Selbst die Arbeit des Physikers Albert Einstein hatte nur 17 Seiten, gilt bis heute als bahnbrechend. Die kürzeste medizinische Doktorarbeit wurde 1960 in Tübingen angenommen (7 S, Thema: CO2)

  • Welchen Nutzen hat der Titel? Michael Hartmer (60), Geschäftsführer des renommierten Hochschulverbands (DHV): Der Doktorgrad verleihe seinem Träger Ansehen (Bestandteil des Namens, Eintrag im Personalausweis) und beschere ihm „sehr oft" auch ein „Gehaltsplus".

  • Wie viele neue Doktoren gibt es pro Jahr? 2014 schlossen 28 147 Wissenschaftler ihre Dissertation erfolgreich ab – Rekord! (2013: 27707, 2000: 25780). (Stat. Bundesamt).
Trotz Grenzkontrollen
150 000 neue Flüchtlinge in nur 2 Wochen
Berlin – Die Kontrollen an der deutschen Grenze zur Eindämmung der Flüchtlingswelle zeigen kaum Wirkung!

BILD erfuhr: Seit der Einführung von Grenzposten (u. a. zu Österreich) vor zwei Wochen kamen mehr als 150 000 Flüchtlinge in Deutschland an. Das sind durchschnittlich gut 10 000 Flüchtlinge pro Tag!

Die Zuwanderung liegt damit auf dem gleichen Niveau wie in den Wochen vor Beginn der Grenzkontrollen.

Grund: Die Flüchtlinge werden an der Grenze nun zwar kontrolliert. Sie können aber problemlos einreisen, wenn sie einen Asylantrag stellen wollen.

Außenexperte Hans-Peter Uhl (71, CSU) warnt vor einer „Kapitulation des Rechtsstaats", sagte zu BILD: „In Deutschland bestimmen nicht mehr die Sicherheitsbehörden, wer über die Grenze darf, sondern kriminelle Schlepper." (fsl)
Taliban erobern Kunduz
Taliban zeigen ihre Flagge im Zentrum von Kunduz
Kunduz – Nur zwei Jahre nach Abzug der Bundeswehr kämpfte sich die radikalislamische Taliban-Miliz bis ins Zentrum der nordafghanischen Provinz vor, befreite unter heftigen Gefechten Hunderte Gefangene aus einem Gefängnis, berichteten Sicherheitskreise. Der Miliz gelang es, mehrere Regierungsgebäude unter ihre Kontrolle zu bringen.
Muslime-Zentralrat fordert Regeln für Flüchtlinge
Berlin – Der Zentralrat der Muslime unterstützt den Vorstoß von CDU-Vize Julia Klöckner (42), mit Flüchtlingen klare Integrationsvereinbarungen (z. B. Deutschlern-Pflicht) zu treffen! Zentralrats-Chef Aiman Mazyek (46) sagte BILD: „Eine Integrationsvereinbarung ist wichtig. Sie kann Flüchtlinge zusätzlich motivieren, die Sprache und unsere gesellschaftlichen Regeln zu erlernen und das Grundgesetz zu respektieren." (fsl)
CDU sackt auf Ein-Jahres-Tief
Berlin – Die Union verliert in der Wählergunst weiter an Boden: Wäre am Sonntag Bundestagswahl, kämen CDU/CSU nur noch auf 38,5 Prozent (-1 zur Vorwoche). Das ist der tiefste Stand seit einem Jahr, ergibt der INSA-Meinungstrend für BILD. Auch die SPD verliert einen Punkt und kommt auf 23,5 %. INSA-Chef Binkert: „Die Flüchtlingskrise macht vor allem der Union zu schaffen. Die GroKo ist schwach wie nie."
Gewinner
Parfüm? Schmuck? Nein! Der frühere Bundesliga-Star Vincent Kompany (29, jetzt Manchester City) schenkte seiner Frau Carla zum 30. Geburtstag das Fußball-Videospiel „Fifa 16". Absoluter Volltreffer! Sie twitterte begeistert: „Meine Familie kennt mich zu gut." BILD meint: Da weiß einer, was frau wünscht!
Verlierer
Deutschland lacht, Berlin flucht: Auf dem Pannen-Flughafen BER müssen nach dem Baustopp wegen zu schwerer Entrauchungs-Ventilatoren auch noch über 50 Brandschutzwände eingerissen und neu gebaut werden. Folge? Ach, nur so drei, vier Monate Verzögerung, Ende 2017 soll der erste Flieger abheben. BILD meint: Bindet uns keinen BERen auf!
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