| Von ROLF KLEINE u. HANS-JÖRG VEHLEWALD
Not-Betten, Zelt-Städte als Flüchtlingslager: Ganz Deutschland diskutiert über den Ansturm von Flüchtlingen und Asylbewerbern.
Kanzlerin Angela Merkel (61, CDU) hatte schon Ende Juni gewarnt: „Das Flüchtlingsproblem ist eine der größten Herausforderungen, vor der die Europäische Union steht." Und das Problem wird immer größer: Mittlerweile erwarten die Behörden für dieses Jahr mehr als 450 000 Asylbewerber. Allein letzten Samstag reisten in Bayern mehr als 1100 Flüchtlinge illegal ein.
BILD sagt, was jetzt geschehen muss, damit die Lage nicht eskaliert.
Wir brauchen ein Einwanderungs-Gesetz!
Deutschland braucht in den nächsten Jahren Tausende zusätzliche Arbeitskräfte (vor allem Facharbeiter, Pfleger und Ingenieure) aus dem Ausland. Bis 2030 fehlen bei uns 1,4 Mio Arbeitskräfte, warnt das Bundesarbeitsministerium! Dazu brauchen wir ein Gesetz, das den Zuzug regelt: Wer gut ausgebildet ist und gut Deutsch spricht, kommt leichter nach Deutschland. Wer zu uns kommt, um sich Sozialleistungen zu erschleichen, muss zurück in sein Herkunftsland – und zwar schnell!
Gerechte Verteilung von Flüchtlingen!
Es könne nicht sein, „dass drei Viertel aller Asylbewerber auf fünf Mitgliedsstaaten entfallen", klagt Kanzlerin Merkel. Tatsache: Würden die Flüchtlinge in der EU gerecht (nach Bevölkerung, Wirtschaftskraft) verteilt, müsste Frankreich 30 000 mehr aufnehmen, Großbritannien sogar 60 000 zusätzlich – und Deutschland 80 000 weniger.
Dieses Prinzip gilt in Deutschland. Dennoch: Bayern leidet am meisten unter der Zuwanderung; allein letzte Woche reisten über die österreichisch-deutsche Grenze fast 6000 Ausländer illegal ein.
Schnellere Verfahren für Flüchtlinge und Asylbewerber!
Derzeit dauert ein Asylverfahren im Schnitt knapp sechs Monate. BILD sagt: viel zu lange! Zuständig ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg (BAMF) mit 2800 Mitarbeitern in 48 Regionalbüros. Problem: „Antragsteller, deren Chance auf Anerkennung fast null ist, binden Ressourcen", sagt BAMF-Chef Manfred Schmidt. Gemeint: Asylbewerber vom Balkan (z. B. Kosovo), die in Deutschland praktisch nie Asyl bekommen. Hinzu kommt Personalmangel. Die Mainzer Regierungschefin Malu Dreyer (54, SPD): „Die Bundesregierung hat uns 2000 zusätzliche Stellen zugesagt – nur wenige wurden geschaffen."
Schlepper und Schleuser entschiedener bekämpfen!
Ein Schleuser-Ticket in die EU kostet derzeit zwischen 1000 Dollar (Boots-Überfahrt von Libyen nach Italien) und 5000 Dollar („Syrien-Trail": vom türk. Hafen Mersin nach Italien).
Die Rechnung der Schleuser: 1000 Passagiere à 5000 Dollar macht 5 Mio. pro Überfahrt – abzüglich maximal 1 Mio. Dollar Kosten (fürs Schiff) macht 4 Mio. Reingewinn. BILD fordert: Europa muss Schleppern und Schleusern den Krieg erklären, sie noch stärker vor Ort bekämpfen, ihre Strukturen zerstören.
Zahl der sicheren Herkunftsländer ausweiten!
Asylbewerber aus sogenannten „sicheren Drittstaaten" können ohne aufwendiges Asylverfahren umgehend nach Hause geschickt werden (z. B. Serbien, Mazedonien, Ghana). BILD meint: Auch Kosovo und Albanien gehören auf diese Liste! Allein aus diesen beiden Ländern kamen im ersten Halbjahr 2015 fast 50 000 Asylbewerber nach Deutschland.
Probleme nicht verschweigen!
Sogar die grün-rote Landesregierung von Baden-Württemberg räumt mittlerweile ein: Es gibt „zwischenmenschliche Probleme" im Umgang mit Flüchtlingen. Was gemeint ist: Drogenhandel, Pöbeleien, Diebstahl. Auch in Berlin: Der Drogenhandel im Görlitzer Park ist fest in der Hand von Asylbewerbern aus Afrika.
Insgesamt hat das Bundeskriminalamt (BKA) einen deutlichen Anstieg der Kriminalität bei Asylsuchenden festgestellt: Besonders stark wuchs im vergangenen Jahr die Zahl der Straftaten bei Körperverletzungen (auf 9655) und Ladendiebstahl (auf 13 894).
Ausschreitungen gegen Flüchtlinge und Asylsuchende härter bestrafen!
202 Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte gab es allein im ersten Halbjahr 2015. Das sind 202 zu viel! Wer gegen Ausländer hetzt, sie bedroht oder tätlich angreift, den muss die volle Härte des Gesetzes treffen. Keine Ausrede! Keine Ausnahme! | | | | |
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