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27.06.2015
Lieber Herr Ivanov,

am Morgen Telefonat mit einem Verhandlungteilnehmer aus dem deutschen Regierungslager. Darin schätzt er die Chancen für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone nur noch auf „50 zu 50". Zwölf Stunden später ist gewiss: Alexis Tsipras ist gescheitert. Nur mit der Ankündigung eines Referendums des griechischen Volkes schafft er es aus der ausweglosen Lage von Drohungen und Tricksereien, in die er und sein Finanzminister Varoufakis sich selbst hineingetrieben haben. Die Hintergründe, recherchiert von meinen Kollegen in Athen und Brüssel, Paul Ronzheimer, Peter Tiede und Dirk Hoeren, lesen Sie hier.

Tunesien, Frankreich, Kuwait – mit drei Aktionen hat ISIS die Welt in Angst und Schrecken versetzt. „Terroristen sind dann erfolgreich, wenn sie durch spektakuläre Angriffe auf Individuen maximale kollektive Angst auslösen. Diesen Gefallen sollte man ihnen nicht tun", heißt es in der „Neuen Zürcher Zeitung". Das ist leichter geschrieben als getan. Denn ISIS erzeugt durch seine tödlichen Angriffe, durch Horror-Videos und bestialische Propaganda bei der Mehrheit der Bürger genau das – Schrecken und kollektive Angst. Zum Schutz gibt es nur eins: Unsere Demokratien müssen wehrhaft bleiben. Und dies auch mit Nutzung nachrichtendienstlicher Mittel. Die Zusammenarbeit zwischen BND und NSA hat auch genau dies zum Ziel – den Schutz vor Terrortaten. Wer jetzt noch auf der Herausgabe der Selektoren-Liste beharrt, macht sich – indirekt – zum Handlanger des Terrors.

Mit dem unkontrollierten Zuzug und dem massiven Anstieg von Flüchtlingen auch aus den Ländern Nordafrikas und der zunehmenden Gefahr durch nach Europa einsickernde ISIS-Terroristen vermengen sich zwei Themen, die beide für sich genommen schon viel Sprengkraft haben. „Wir wissen (...), dass wir gerade mit Blick auf die Migrationspolitik aufpassen müssen, dass nicht islamistische Kämpfer eindringen in die EU", mahnte Bundeskanzlerin Merkel in Brüssel nach Ende des EU-Gipfels. Die Migrations- und Flüchtlingsfrage hatte sie zuvor – recht unbeachtet – zur wohl wichtigsten ihrer Kanzlerschaft ausgerufen. Und Lösungen sind weit und breit nicht in Sicht...

Einen Bock schoss gestern Morgen CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Im Deutschlandfunk-Interview war er so zu verstehen, dass das C in CDU für Andersgläubige auch übersetzt werden könne als Sinnbild einer grundsätzlich intensiven Befassung mit dem Glauben – egal welcher Konfession man angehöre. Für den Generalsekretär einer Partei, die seit 70 Jahren das christliche C im Namen trägt, ist dies eine erstaunliche Äußerung. Später verkaufte Tauber meinem Kollegen Florian Kain seinen Lapsus als Symbol für die grundsätzliche Öffnung der Union zu neuen Wählerschichten und Religionszugehörigkeiten. Und gegen die kann man schwerlich etwas haben. Saved by the bell.

Aber vielleicht ist Tauber einfach nur modern: Die ebenfalls vom Moderator gestellte Frage nach einer CDU ohne Angela Merkel hätte jeder frühere Generalsekretär mit den Worten „Diese Frage stellt sich nicht" platt gemacht. Tauber dagegen plauderte munter drauflos: Jeder habe doch auch bei Adenauer gedacht, eine Zukunft ohne "den Alten" sei nicht vorstellbar. Wie sei's gekommen? Eben – ganz anders. Und falls Angela Merkel mal nicht mehr sei, seien da immer noch mehr als 400 000 CDU-Mitglieder. Moderne Zeiten!

Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende
Ihr Béla Anda
BILD Politik-Chef
Stellvertretender Chefredakteur
BILD-Kommentar
Von Julian Reichelt
Bekämpft den Terror!
Touristen liegen tot am tunesischen Strand. In Frankreich hängt der Kopf eines enthaupteten Mannes auf einem Zaun.

Der gestrige Tag zwingt uns wieder die Frage auf: Was ist das für ein Fieberwahn des terroristischen Hasses, der uns da bedroht?

Die Antwort: Wir haben es mit einer barbarischen Ideologie zu tun, die keine Verhandlungen will, die jeden „Ungläubigen" tot oder zum Islam „bekehrt" sehen will.

Diese Ideologie gehört bekämpft, wo immer sie sich zeigt – militärisch, polizeilich, geheimdienstlich!

Der Krieg gegen ISIS wird stattdessen halbherzig geführt. Deutschland beteiligt sich gar nicht – wir warten lieber, bis die Terroristen bestens ausgebildet, kampferprobt und radikalisiert nach Europa zurückkehren.

Statt Gesetze zu schaffen, die es ermöglichen, JEDEN Syrien-Rückkehrer für lange Zeit ins Gefängnis zu sperren, lassen wir Hunderte ISIS-Veteranen durch unsere Städte schlendern.

Die Politik scheut sich immer noch, eine harte Wahrheit auszusprechen: Terroristen lassen sich nicht resozialisieren. Man kann sie einsperren oder bekämpfen. Sonst bekämpfen sie uns.
+++ Blutiger Terror-Freitag +++ Blutiger Terror-Freitag +++
Tunesien
Attentäter versteckte Waffe im Sonnenschirm
Ende eines Traumurlaubs am Strand von Nordafrika. Die Polizei hat die Leichen der Touristen mit Handtüchern und Strandlaken bedeckt
Von M. GÄRTNER und A. DOBLER

Sousse – Die Urlauber lagen in der Sonne, die Kinder spielten im Sand. Dann kam der Tod an den Strand.

Gestern in Sousse, einem beliebten Badeort am Mittelmeer:  Nach letzten Meldungen sterben bei einem Terroranschlag 39 Menschen, mehr als 36 werden verletzt. Die meisten Opfer: Touristen, die sich am Strand sonnten. Oder ins Hotel zum Mittagessen wollten.

Unter den Toten sind nach Angaben der tunesischen Regierung auch Deutsche, neben Briten, Belgiern, Iren und Tunesiern! Wie viele, ist noch unklar.

Der Badeort Port El Kantaoui bei Sousse, 29 Grad, kurz vor Mittag. Hunderte sind am Strand. Sie planschen im 23 Grad warmen Wasser oder dösen auf Kunststoff-Liegen unter Sonnenschirmen aus Stroh.

Plötzlich knallte es – wie Böllerschüsse. Die irische Urlauberin Elizabeth O'Brien zu Radio RTE: „Ich dachte erst an ein Feuerwerk. Dann hat das Hotelpersonal ,Rennt, rennt, rennt' gerufen. Da hab ich meine Söhne geschnappt und bin nur gelaufen."

PANIK AM STRAND.

Eine österreichische Touristin zu BILD: „Ich war im Wasser, nur ein paar Meter neben einem ganz in Schwarz gekleideten Mann. Er schoss Richtung Liegestühle. Dann waren Schüsse aus einem Hotel zu hören. Ich bin so schnell ich konnte aus dem Wasser und zu unserem Hotel. Jeder ist um sein Leben gerannt."


Der Konditor des Hotels: „Ich sah jemanden auf ältere Touristen schießen, sie sind tot. Anschließend warf der Täter eine Handgranate am Pool."


Im Hotel „Riu Imperial Marhaba" (366 Zimmer) kommt es zum Schusswechsel mit Sicherheitsbeamten. Dabei wird der Täter getötet.

Der für Sicherheitsfragen zuständige Staatssekretär Rafid Chelly: „Der Täter kam vom Strand und hatte seine Kalaschnikow in einem zusammengefalteten Sonnenschirm versteckt." Der bislang nicht polizeibekannte Student Seifeddine R. (23) stammt aus der Region von Kairouan, der vierten heiligen Stätte des Islams. Chelly sagte, der Attentäter habe ausgesehen, als sei er unterwegs zum Baden.

Urlauberin Franziska (28) aus Halle sagte der „Berliner Zeitung", dass sie sich in einen Vorratsraum flüchtete: „Wir waren etwa 50 Menschen, hauptsächlich Briten und Franzosen. Der Raum war stickig, Panik ging um. Ein Mann blutete am Bauch. Ihn hatte wohl eine Kugel gestreift. Ich habe versucht, andere ein wenig zu beruhigen."

Der deutsche Reisekonzern TUI erklärte: Leider müsse man davon ausgehen, dass auch TUI-Kunden unter den Opfern seien. Rund 260 Deutsche verbringen zur Zeit ihren Urlaub mit TUI in Sousse, viele wohnen im Hotel „Riu Imperial Marhaba".

An der Rezeption versammeln sich am Abend Gäste, viele haben Tränen in den Augen. Einige haben ihre Koffer gepackt und hoffen, möglichst bald abreisen zu können. Ein Ehepaar aus Bayern hofft, noch einen Flug in der Nacht zu erwischen: „Den Urlaub fortzusetzen, kommt auf keinen Fall in Frage."

Eine ISIS-Splittergruppe in Tunesien hatte den Anschlag auf den Nachrichtendienst Twitter bereits vor Wochen angekündigt: „An die Christen, die ihren Sommerurlaub in Tunesien planen. Wir können euch nicht in unserem Land akzeptieren während eure Jets unsere muslimischen Brüder im Irak und Syrien töten, aber wenn ihr darauf besteht herzukommen, dann seht euch vor. Denn wir bereiten für euch etwas vor, was euch den Angriff auf das Bardo-Museum vergessen lassen wird."

Für Tunesien ist der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle. Doch immer wieder sind Reisende Ziel von Anschlägen. Im März töteten Terroristen vor dem Bardo-Museum in Tunis 22 Touristen. Im April 2002 waren starben bei einem Anschlag auf eine Synagoge in Djerba 21 Urlauber, darunter 14 Deutsche.
Tatort: das Hotel am Strand von Sousse

Aus Sonnenliegen wurden Bahren: Leichen von erschossenen Touristen liegen abgedeckt im Schatten
Ein erschossener Urlauber liegt am Innenpool des Hotels
Attentäter Seifeddine R. (23) schlendert mit einem Sturmgewehr in der Hand  eine Straße entlang ...
... Minuten später wird er von Sicherheitsleuten eines Hotels erschossen
Reisende können umbuchen
Wer bei Reiseveranstalter TUI für diesen Sommer eine Reise nach Tunesien gebucht hat, kann bis einschließlich 15. September kostenfrei umbuchen oder stornieren. Den 3800 Urlaubern vor Ort bietet TUI eine vorzeitige Abreise an.

Thomas Cook bietet für alle Reisen nach Enfidha, Djerba und Tunis mit Abflug bis 24. Juli die Möglichkeit zur kostenlosen Stornierung oder Umbuchung. Das Gleiche gilt für Gäste von L'TUR mit Abflug bis 30. Juni. Deutsche vor Ort können zudem auf Wunsch vorzeitig abreisen. Der polnische Veranstalter Itaka Polska hat alle Flüge nach Tunesien ausgesetzt.

Das Auswärtige Amt hat unter der Telefonnummer (030) 50 00 30 00 für aktuelle Reiseinformationen eine Hotline eingerichtet. Eine Reisewarnung gibt es jedoch nicht. Urlaubern empfiehlt das Amt ein „besonders umsichtiges Verhalten". Von Ausflügen in die Nähe der algerischen und libyschen Grenze sowie in den Süden wird abgeraten.
Kuwait
25 Tote, mehr als 200 Verletzte
Selbstmörder zündet Bombe in Moschee
Kuwait-Stadt – Als Hunderte Gläubige mittags zu Allah beteten, betrat der Attentäter die Moschee. Dann sprengte er sich in die Luft!

TERROR IM GOLF-STAAT KUWAIT WÄHREND DES FREITAGS-GEBETS!

Bei dem Selbstmord-Anschlag in einer schiitischen Moschee in Kuwait-Stadt kamen 25 Menschen ums Leben. Laut Innenministerium wurden 202 Menschen verletzt. Krankenhäuser riefen den Notstand aus.

Die Terrorgruppe ISIS bekannte sich zum Anschlag. Perfide Begründung der Islamisten: In der schiitischen Moschee sei versucht worden, sunnitische Muslime zu missionieren. ISIS betrachtet Schiiten als Ungläubige.
Die Bombe in der Moschee detonierte während des Freitagsgebets
Ein Verletzter telefoniert mit seiner Familie


Frankreich
Terrorist köpft Firmen-Chef
Spuren des Terrors: Ermittler sichern am Tatort Beweisstücke
Lyon – ISIS-Terror auch in Europa!

170 Tage nach den Anschlägen auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo" in Paris stürmte ein Terrorist eine Chemie-Fabrik in Frankreich. Er tötete einen, verletzte zwei Menschen.

Besonders pervers: Der Killer kopierte die Methoden seiner Terror-Vorbilder in Syrien. Er köpfte sein Opfer.

Es ist kurz vor 10 Uhr, als der Attentäter in Saint-Quentin-Fallavier (35 km östlich von Lyon) Hervé C. (59), seinen eigenen Chef tötet und enthauptet. Mit der Leiche und einem Lieferwagen des Transport-Unternehmens soll er dann durch das Tor des US-Chemieunternehmens „Air Products" gefahren sein.

Auf den Kopf des Toten zeichnete der Killer arabische Schriftzeichen. Überwachungskameras sollen zeigen, wie der Attentäter ihn auf einen Zaun spießt, islamistische Banner aufhängt. Der Körper liegt zehn Meter entfernt.

Dann rammt er mit dem Lieferwagen auf dem Hof gelagerte Gasflaschen. Die Behälter explodieren. „Unser Gebäude hat gewackelt", sagt später eine Nachbarin.

Als der Attentäter versucht, weitere Gasflaschen in die Luft zu jagen, stellt sich ihm ein Feuerwehrmann in den Weg und überwältigt ihn. Der Islamist ruft dabei immer wieder: „Allahu Akbar" („Gott ist groß").

Der verhaftete Attentäter ist bald identifiziert: Yassin S. (35). Nicht vorbestraft, jedoch mit guten Kontakten zu radikalen Salafisten. Der französische Geheimdienst schätzte ihn trotzdem nicht als gefährlich ein.


Yassin S. bekennt sich nach der Tat zu ISIS. Seine völlig verstörte Frau sagt einem Radiosender: „Wir sind Moslems, aber eine ganz normale Familie mit drei Kindern. Heute früh um 7 Uhr ging er zur Arbeit. Ich verstehe das alles nicht."

Vier Verdächtige, darunter die Frau des Attentäters, werden verhaftet. Am Abend erklärte die Staatsanwaltschaft, dass Yassin S. Einzeltäter war. Es gebe keine Hinweise auf Komplizen.

Die Karte zeigt den Anschlagsort: Saint-Quentin-Fallavie, 35 km östlich von Lyon in Ostfrankreich
Ermordet: Firmenchef Hervé C. (59)
Diese Gasflaschen wollte der Attentäter in die Luft jagen

Auch die Frau von Attentäter Yassin S. (35) wurde verhaftet
Ist das die neue grausame Zukunft des Terrors?
ISIS-Henker „Jihadi John" enthauptet eine Geisel
Von VIKTORIA DÜMER und ANTJE SCHIPPMANN

Berlin – In Frankreich köpfen Islamisten einen Mann, in Tunesien erschießen sie Touristen am Strand, in Kuwait verüben sie ein Moschee-Massaker – an einem einzigen Tag!

Ist das das neue, brutale Gesicht des Terrors?

Seit Monaten ruft die Terrororganisation ISIS ihre Anhänger weltweit zu Anschlägen auf. Die Botschaft der fanatischen Islamisten ist eindeutig: „Greift den Westen an – egal, wo ihr seid!"

Vor wenigen Tagen erst verbreiteten die Islamisten ein Horror-Video mit neuen Hinrichtungsmethoden: Ihre Gefangenen werden darin in Käfigen ertränkt oder mit der Panzerfaust in die Luft gejagt.

„Das ist psychologische Kriegsführung", sagt Magnus Ranstorp, Terrorismus-Experte vom National Defence College Stockholm. Das Ziel: Im Westen sollen Angst und Schrecken verbreitet, im Nahen Osten der Widerstand gegen ISIS gebrochen werden.

Besonders gefährlich für die westliche Welt: „Einsame Wölfe", die spontan und selbstständig Anschläge verüben, ohne dass Geheimdienste aufwendige Pläne aufdecken können. Terror-Experte Peter Neumann zu BILD: „ISIS will mit kleinen Angriffen größtmögliche Panik verbreiten."


Diesen Aufrufen folgten bereits die Täter in Paris, Ottawa, Kopenhagen und Sydney. Aber warum gerade jetzt drei Anschläge?

Am Montag (29. Juni) jährt sich zum ersten Mal die Gründung des Terror-Kalifates in Syrien und dem Irak. „ISIS zelebriert sich in einem Blutbad", sagt ein hochrangiger Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden zu BILD.

ISIS-Experte Neumann warnt: „Das ist erst der Anfang eines neuen grausamen Terrors durch die Islamistengruppe."

Unklar ist bislang, ob die aktuellen Anschläge von Tätern verübt wurden, die zuvor von ISIS ausgebildet wurden und als Terror-Killer in ihre Heimatländer zurückkehrten.
Zuletzt ertränkten die ISIS-Terroristen wehrlose Geiseln in einem Käfig
Geheimbericht
Anschläge drohen auch in Deutschland
Die brutalen Terror-Anschläge durch islamistische Terroristen in Frankreich und Tunesien schockieren Europa. Die Frage ist: Kann das auch in Deutschland passieren?

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (58, CSU) gibt Antworten.

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Tsipras kündigt Referendum an
Griechenland erpresst Europa
Wusste er da schon Bescheid? Griechen-Premier Alexis Tsipras (40, r.) und Kanzlerin Angela Merkel (60) beim EU-Gipfel gestern in Brüssel
Von D. HOEREN, P. RONZHEIMER, P. TIEDE und L. SPYROPOULOU (Athen)

Athen – Jetzt greift Griechenland zum letzten Mittel: Es erpresst EUROpa! Mit einem Referendum! Nur wenige Stunden vor Beginn der entscheidenden Sitzung der Euro-Finanzminister in Brüssel, hat dies die radikal-linke/rechtspopulistische Regierung in Athen nach BILD-Informationen in einer Eil-Sitzung beschlossen!

Explosiv: Die Volksbefragung soll erst am nächsten Wochenende stattfinden! Nach Auslaufen des 2. Hilfspakets zur Griechenland-Rettung!

In einer dramatischen TV-Ansprache wandte sich Griechen-Premier-Alexis Tsipras (40) heute kurz nach Mitternacht ans Volk: „Die Frage wird sein: Ja oder Nein zur Einigung." Tsipras: „Wir kämpfen jetzt seit 6 Monaten, während uns die Luft zum atmen abgeschnürt wird. Jetzt wurden wir von der EU mit einem Ultimatum brüskiert, das gegen die europäischen Prinzipien verstößt. Das Angebot der Gläubiger beinhaltet Reformen, die wir nicht akzeptieren können."

Der Internationale Währungsfonds habe grausame und erniedrigende Sparmaßnahmen durchsetzen wollen. Tsipras zu den Griechen: „Ich rufe Sie auf,  selbst über das erpressersiche Ultimatum zu entscheiden."

Die Frage ist nur noch: Ein Referendum über eine Einigung mit den Euro-Staaten, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) oder über den Grexit, das Euro-Aus? Ersten Informationen zufolge soll über den letzten Vorschlag der Euro-Gruppe an Griechenland abgestimmt werden. Damit war zunächst noch offen, ob heute in Brüssel überhaupt noch in der Euro-Gruppe verhandelt wird.

Hintergrund der Entscheidung nach BILD-Informationen: Tsipras rechnet nicht damit, dass die Geldgeber ihm beim der Grundsatzfrage eines Schuldenschnittes entgegenkommen. Konsequenz einer solchen Einigung: Tsipras eigene Partei könnte dem nicht zustimmen.

Selbst einem Referendum muss das Griechen-Parlament noch zustimmen: 151 von 300 Abgeordneten müssen mit Ja stimmen.


Problematisch für den Pleitestaat: Von Montag auf Dienstag nächster Woche läuft das 2. Rettungspaket aus – daraus soll Athen noch 7,2 Mrd. Euro bekommen. Völlig offen: Wie die Geldgeber auf die Ankündigung des Referendums reagieren werden. Ohne Hilfspaket oder neue Einigung könnte die EZB ihre ELA-Nothilfen für die bankrotten griechischen Banken einstellen. Es droht: Ein Sturm auf die Banken!

Selbst, wenn die Euro-Gruppe sich heute oder Sonntag oder Montag mit Griechenland doch noch auf ein Reform-Paket einigen sollte, das Parlament in Athen dem zustimmen würde, würde der Deutsche Bundestag darüber abstimmen müssen, ohne zu wissen, ob das griechische Volk mitspielt!

Zudem endet das 2. Hilfspaket Griechenlands am Montag! Tsipras hat noch in der Nacht alle politischen Führer und Amtsvorgänger über seinen Schritt informiert.
Neues Angebot mit Schulden-Trick
IWF, EZB und Euroländer hatten den Griechen ein neues Angebot gemacht – mit einem Schulden-Trick und Milliarden-Auszahlungsplan:

1. Der Euro-Rettungsschirm ESM gibt Griechenland 10,5 Milliarden Euro Kredit.

2. Griechenland kauft für 10,5 Mrd. Euro eigene Staatsanleihen von der Eurobank EZB zurück.

3. Die EZB überträgt die kurzfristig fälligen Staatsanleihen an Griechenland.

4. Griechenland reicht die Anleihen an den Rettungsschirm ESM weiter.

5. Der Rettungsschirm ESM verlängert die Laufzeiten der Anleihen deutlich: und zwar bis 2050! Das entspricht einem Schuldenschnitt: Der Rettungsschirm erhält sein Geld nun erst Jahrzehnte später zurück. Und das Geld ist dann wegen Inflation weniger wert.
Ex-Verfassungsrichter Prof. Kirchhof warnt in BILD
Die Hilfen für Athen verstoßen gegen den Euro-Vertrag
Gegen weitere Hilfen für Griechenland: Prof. Paul Kirchhof (72)

Heute könnten die Euro-Finanzminister weitere Milliarden-Hilfen für Griechenland beschließen!

BILD fragte Deutschlands bekanntesten Steuer-Experten, Prof. Paul Kirchhof (72): Sind immer neue Hilfen für Athen der richtige Weg?

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TAXI, HOTELS, GASTSTÄTTEN
Das hat der Mindestlohn alles teurer gemacht
Berlin – Mindestlohn in Deutschland: Seit 1. Januar müssen Firmenchefs ihren Mitarbeitern mindestens 8,50 Euro/Stunde zahlen!

Die 1. Halbjahres-Bilanz:
  • Taxi-Gewerbe: Deutliches Preisplus durch den Mindestlohn! Die Tarife liegen im Schnitt 12,2 % über Vorjahr (Stat. Bundesamt).
  • Hotels/Gaststätten: Preise für Übernachtungen, Essen im Schnitt um 2,7 % gestiegen.
  • Friseur: Preise liegen 3,6 % höher als vor einem Jahr.
  • Landwirtschaft: Der Mindestlohn für Erntehelfer macht Obst (u. a. Erdbeeren) deutlich teurer. Preisplus bei Obst insgesamt: 5,6 %, bei Gemüse sogar 9 %. (lak/jsg)
Knarre? Nein, Krücke!
 
Washington – Spaß im Flugzeug: US-Außenminister John Kerry (71, Foto) hält seine Krücke wie ein Gewehr, brachte so die mitreisenden Journalisten zum Lachen. Kerry hatte sich im Mai bei einem Fahrradunfall das Bein gebrochen. Heute nimmt er in Wien an den Atomverhandlungen mit dem Iran teil.
CDU will sich stärker für Muslime öffnen
Berlin – Die CDU-Führung will künftig verstärkt um muslimische Wähler und Mitglieder werben!  

CDU-Generalsekretär Peter Tauber (40) sagte BILD: Für viele gläubige Muslime zeige das C im Parteinamen (steht für „Christliche"), „dass in der Union Religionsfreiheit einen hohen Stellenwert hat und Menschen mit einem religiösen Bekenntnis wertgeschätzt werden". Das C sei eine Einladung an alle. Denn viele Menschen teilten die Werte, die hinter dem C stehen, sagte Tauber.

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt (49) lästerte: „Mehr Offenheit tut der CDU gut, mehr Christsein auch, gerade bei der Flüchtlingspolitik." (flk/hak)
Regierung plant Verbot von Tabak-Werbung
Berlin – Schluss mit der Werbung für Zigaretten: Agrar-Minister Christian Schmidt (57, CSU) will ein Tabak-Werbeverbot in Deutschland durchsetzen! Künftig soll im Kino und auf Plakaten nicht mehr für Tabak-Produkte geworben werden dürfen. Der Start des Verbots ist noch offen. Laut Schmidt belegen Studien, dass „eine allgegenwärtige Werbung in der Öffentlichkeit den Einstieg in das Rauchen aktiv fördert". (fsl)
Wirtschaft rechnet mit Touristen-Rekord
Berlin – Besucher-Boom in Deutschland: Die Hotels rechnen in diesem Jahr mit mehr als 424 Millionen Übernachtungen! Das wäre ein neuer Rekord, ergab eine Umfrage des Wirtschaftsverbands DIHK. Verbandschef Achim Dercks: „Deutschland erfreut sich als Reiseziel weiter wachsender Beliebtheit." Dercks mahnte jedoch, der Fachkräftemangel mache immer mehr Hotels zu schaffen. (jan)
Gewinner
Leider gibt's am Nordkap keine Pinguine, also jubeln wir: Winfried Langner (79, „Trecker-Willi") ist am Nordkap angekommen! Acht Wochen hat er für die 3800 Kilometer von Lauenförde (Niedersachsen) zum nördlichsten Punkt Europas gebraucht. Mit dem Trecker, bei 18 km/h Höchstgeschwindigkeit. BILD meint: Tak-taktaktak-taktaktak!
Verlierer
Fünfmal hat „Knight Rider" David Hasselhoff (62) bereits um die Hand seiner Freundin Hayley Roberts (35) angehalten. Beim Bungeejump, beim Tauchen mit Haien ... Immer vergeblich. Hailey bleibt eisern bei einem klaren „Vielleicht". BILD meint: Wie wär's denn mal, ganz altmodisch, mit Niederknien?
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