Newsletter wird nicht korrekt dargestellt? Klicken Sie hier.
30.05.2015
Lieber Herr Ivanov,

73 Stimmen bekam der Gegenkandidat von Sepp Blatter. Dann zog er zurück. 83 Jahre alt wird Sepp Blatter sein, wenn seine neue fünfte Amtszeit in vier Jahren zu Ende geht. Und insgesamt geben die Umstände um die Verfolgung der Fifa-Funktionäre in Zürich den Stand der Weltpolitik wieder: Die USA handeln (wenn sie handeln), der Rest zögert, hadert und schaut zu.

Freuen kann sich Russlands Präsident Putin über die Wiederwahl Blatters. Seine Fußball-WM in drei Jahren wird durch die – wie soll man's nennen – Bestätigung Blatters im Amt wahrscheinlicher. Und eine neue Maßnahme hat sich Russlands Staatsführung gegen Kritiker ausgedacht: Wer stört, darf gar nicht erst ins Land. Wer auf dieser Liste steht, fand BILD-Reporterin Dora Varro heraus. Früher kam, wer störte, nicht aus Russland heraus. Heute kommt man gar nicht erst hinein.

„But, you know, it's a potential..." das sagte IWF-Chefin Lagarde in einem FAZ-Interview zum möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Große Aufregung gab's, ob sie einen Grexit meinte, den bewussten Euro-Austritt Griechenlands, oder den „Graccident", also den zufälligen. Am Ende blieb Lagarde die Antwort auf alle Nachfragen schuldig. Und die Erkenntnis: Grexit ist nicht Graccident.

Der Dax fällt 3,4 % in dieser Woche. Der Grund: Die Diskussion um einen möglichen Grexit. Wir erinnern uns: Zahlreiche Experten hatten noch vor wenigen Wochen erklärt, ein möglicher Grexit sei in den aktuellen Kursen längst eingepreist. Tatsächlich stellt die aktuelle Entwicklung eine andere Lebensregel unter Beweis: Die Börse ist eine launische Diva.

Ich wünsche Ihnen ein harmonisches Wochenende
Ihr Béla Anda
BILD Politik-Chef
Stellvertretender Chefredakteur
BILD-Kommentar
Von MATTHIAS BRÜGELMANN
Keine TV-Gebühren für Blatter
Was für ein schwarzer Tag für den Fußball!

Sepp Blatter wurde tatsächlich für vier weitere
Jahre zum Fifa-Präsidenten gewählt.

Das weltweite Entsetzen über die Machenschaften im Weltfußballverband ist groß. Im „Tagesthemen"-Kommentar mahnte auch die ARD an, dass man sich nicht auf die Selbstreinigungskräfte der Fifa verlassen sollte. Und weiter: „Das System Blatter wurde von vielen über Jahre mitgetragen."

Wie wahr! Und zwar auch von den öffentlich-rechlichen Sendern!

432 Millionen Euro haben ARD und ZDF gerade für die Übertragungsrechte der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 hingeblättert. 432 Millionen Euro von unseren Gebühren. 432 Millionen Euro, mit denen Blatter sich die Verbände und Funktionäre gefügig machen kann.

Natürlich möchten die Fans in Deutschland eine Weltmeisterschaft live im Fernsehen verfolgen können. Aber ich möchte nicht, dass meine Gebühren der Fifa in den Rachen geworfen werden, wenn auch werbefinanzierte Privatsender die Spiele zeigen würden.

Mit TV-Gebühren für Blatter muss Schluss sein!
SCHÄMT EUCH FÜR DIESE WAHL!
133 Stimmen für Skandal-Boss Blatter. Jetzt darf er noch 4 Jahre weitermurksen
Das voll besetzte Hallenstadion in Zürich. 209 Länder durften gestern bei der Wahl abstimmen
Aus Zürich berichtet Marc Schmidt

Er hat es wieder geschafft.

Trotz Razzien. Trotz Verhaftungen. Trotz Ermittlungen wegen Korruption. Joseph S. Blatter (79) bleibt Präsident der Fifa. Zum fünften Mal wählten die 209 Mitgliedsstaaten den Schweizer zum Chef des Weltfußballverbandes.

SCHÄMT EUCH!


Noch vier Jahre Blatter. Trotz aller Aufrufe, ihn endlich zu stürzen. Trotz WM-Boykott-Drohungen aus Europa. Am Ende hat der Skandal-Präsident noch immer genug Freunde in der Parallelwelt Fifa.

Blatter:
„Ich war etwas nervös, das gebe ich zu. Ich mag euch, ihr habt mich in die Fifa zurückgebracht. Ich bin nicht perfekt." Als ob man DAS nicht wüsste...

Es war knapp:
133 Stimmen holte Blatter. Nicht die im ersten Wahlgang erforderliche Zweidrittelmehrheit. Sein Glück, dass Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein (39) auf einen zweiten Wahlgang verzichtete. Ein Sieg ohne Glanz für Blatter.

So lief der Wahlkrimi.

  • 9.43 Uhr. Neben Präsident Blatter bleiben vier Stühle leer: Die Vize-Präsidenten Jeffrey Webb (50) und Eugenio Figueredo (83) sitzen im Knast. Der Brasilianer Marco Del Nero (74) hat Zürich fluchtartig verlassen.
  • 9.53 Uhr. Zwei Frauen mit Palästina-Flagge stürmen in den Saal, kreischen: „Rote Karte für die Fifa!" Blatter stockt, ruft: „Security, bitte!" Die Frauen werden abgeführt. Später geben sich die Vertreter von Israel und Palästina die Hand.
  • 10.03 Uhr. Generalsekretär Valcke stellt fest: „209 Mitgliedsnationen sind anwesend, Herr Präsident." Vollzählig, trotz Verhaftungen. Blatter applaudiert.
  • 10.26 Uhr. Der Präsident erzählt das gleiche Blabla wie am Tag zuvor. „Wir dürfen nicht zulassen, dass der Ruf der Fifa in den Schmutz gezogen wird." Wieder sieht Blatter die Schuld bei Einzelnen. Nicht in der Struktur, die er aufgebaut hat. Er werde als Präsident verantwortlich gemacht, sei es aber nicht. Polit-Sprech par excellence: „Ich möchte die Verantwortung mit euch teilen."
Warmer Applaus.
  • 10.59 Uhr. Hinter den Kulissen wird gerechnet. Neuseeland, Australien, USA wollen für Prinz Ali stimmen. „Es war gestern auf der Dinner-Veranstaltung vielfach zu spüren, wenn man mit den Leuten gesprochen hat, dass bei dem einen oder anderen Land eine Umkehr in der Meinung eingetreten ist", hofft Ligapräsident Reinhard Rauball (68).
  • 11.55 Uhr. Mittagspause. Während sich die Delegierten an einem leichten Lunch (Hühnchen, Fisch, Salat) erfreuen, wird der Saal durchsucht: eine Bombendrohung. Fehlalarm.
  • 15.12 Uhr. Dem Bericht zur Fifa-Initiative „Handshake for Peace" schließt Blatter gut gelaunt die Aufforderung an: „Lasst uns alle Hände schütteln!" Alle gehorchen. Ein Journalist scherzt: „Händeschütteln für den Frieden – nicht zu verwechseln mit Handschellen für Gerechtigkeit."
  • 16.04 Uhr. Blatter verabschiedet scheidende Mitglieder des Exekutivkomitees. Handschlag, Wimpel, Abschiedsfoto. Der abwesende Theo Zwanziger wird nur kurz erwähnt. Als neues Mitglied der Fußball-Weltregierung wird DFB-Chef Wolfgang Niersbach begrüßt. Er schüttelt Blatters Hand, lächelt sehr dünn.
  • 16.33 Uhr. DIE WAHL BEGINNT. Herausforderer Prinz Ali aus Jordanien wendet sich an die Delegierten. „Wir stehen an einem Scheideweg. Es braucht einen engagierten Anführer. Ich ziehe den Kopf nicht ein." Er verspricht Transparenz. Er bekommt 13 Sekunden Applaus.
  • 16.48 Uhr. Blatter gibt sich kämpferisch. „Fußball braucht einen starken, erfahrenen Anführer. Sie kennen mich. Sie wissen, mit wem sie es zu tun haben. Ich weiß, ich kann auf Sie zählen." Mäßiger Beifall.
  • 17.05 Uhr. Die Wahl beginnt. Afghanistan gibt die erste Stimme ab. Um 17.34 Uhr wählt DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock für Deutschland.
  • 18.56 Uhr. Fifa-Vize Issa Hayatou verkündet nach der Stimmen-Auszählung: Ein 2. Wahlgang muss her.
  • 19.11 Uhr. Prinz Ali verkündet: Er verzichtet auf den 2. Wahlgang. Er hat Blatter einen Denkzettel verpasst, aber keine Chance auf mehr Stimmen.
Blatter fordert höhere Hilfe ein: „Gott, Allah und alle Mächte, an die wir glauben, sollen die Fifa wieder zurückbringen, wo sie hingehört."

DFB-Präsident und Blatter-Gegner Wolfgang Niersbach: „Ich glaube nicht, dass er sich ändern wird." Heute Vormittag wird Niersbach seine erste Sitzung in Blatters Regierung, dem Exekutivkomitee, erleben.

 Es blattert alles weiter wie bisher ...
Sepp Blatter lässt sich feiern, nachdem sein Gegenkandidat Prinz Ali bin al-Hussein zurückgezogen hat
Helmut Sandrock, Wolfgang Niersbach und Reinhard Rauball (v. l.) gestern in Zürich
ARD & ZDF zahlen Fifa 432 Mio. Euro
Von GUIDO BRANDENBURG

München/Mainz – In Deutschland sind es neben Sportartikel-Hersteller Adidas vor allem ARD und ZDF, die seit vielen Jahren Millionen in die Fifa pumpen.

Nach Informationen des „Spiegel" zahlen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender für die Übertragung der beiden umstrittenen Turniere in Russland 2018 und Katar 2022 zusammen 432 Millioen Euro Gebührengelder – so viel wie noch nie.

Trotz der vielen Fifa-Skandale der vergangenen Jahre sehen beide Sender darin kein Problem.

ZDF-Sprecher Thomas Stange: „Die aktuellen Geschehnisse stehen in keinem Zusammenhang mit den zwischen der Fifa und ARD/ZDF geschlossenen Verträgen."  Und ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky sagt BILD: „Wir haben die Übertragungsrechte im Rahmen öffentlicher und transparenter Ausschreibungen erworben."

TV-Journalist Nikolaus Brender (66), bis 2010 ZDF-Chefredakteur, sieht den Rechtekauf kritisch. Er sagt BILD: „So wie die Sponsoren der Fifa ihre Position überdenken müssen, sollten dies auch die Rechte-Inhaber tun. Auch sie dürfen nicht Beihilfe zu einem Betrugssystem leisten, das den Fußball beschmutzt."

Ein Verzicht auf die Rechte wird nach Angaben von ARD-Sportchef Balkausky bislang nicht geprüft. Nach BILD-Informationen ist ein Ausstieg allein aus vertraglichen Gründen nahezu unmöglich. Und wenn doch, würde es für ARD und ZDF auch ohne WM-Spiele richtig teuer.
Schöne Bilder vom Zuckerhut: ZDF-Moderator Oliver Welke und Oliver Kahn bei der WM in Brasilien
FBI in Sorge
Kronzeuge hat Krebs
Das FBI hat Chuck Blazer (70), den früheren Generalsekretär des nord- und mittelamerikanischen Fußballverbandes, zum Kronzeugen umgedreht. Der Amerikaner galt selbst als Schmiergeld-Empfänger. Doch angesichts einer Gefängnis-Strafe konnte ihn das FBI zur Mitarbeit „überzeugen". Blazer hatte bei den Olympischen Spielen 2012 in London andere Fifa-Funktionäre mit verstecktem Mikro abgehört.

Doch das FBI ist in großer Sorge um seinen Kronzeugen. Blazer leidet an Darmkrebs, liegt in New York im „Presbyterian/Weill Cornell Medical Center" an der Upper East Side. Er soll sich in einem ernsten Zustand befinden.
Chuck Blazer war von 1996 bis 2013 Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees


Interview mit Franz Beckenbauer
„ES LIEGT AM SYSTEM"
Franz Beckenbauer spielte gestern in Erfurt Golf für seine Stiftung
Franz Beckenbauer im Exklusiv-Interview mit BILD über die Wiederwahl Blatters und ob der Weltfußball die Fifa überhaupt braucht.

Lesen Sie den Artikel hier

Diskussion um WM-Boykott
Fans sind dafür +++ Bundesliga gespalten +++ „WM ohne Deutschland wäre eine Mickey-Maus-Veranstaltung
Schon bei der WM 2006 in Deutschland gab's viele Protest-Plakate gegen Fifa-Boss Sepp Blatter
Eine WM ohne Deutschland? Ohne die anderen großen Europäer wie England, Italien oder Spanien? Diese Möglichkeit hatte Uefa-Boss Michel Platini (49) in Zürich als Druckmittel gegen Sepp Blatter ins Gespräch gebracht. Lesen Sie mal, was Fußball-Manager und ehemalige Weltmeister zum Thema WM-Boykott sagen…

Lesen Sie den Artikel hier
Kann die WM 2018 in Russland stattfinden, wenn Putin Krieg führt?
Ausgerechnet in Putins Reich muss Deutschland 2018 seinen WM-Titel verteidigen.

Die Korruptionsvorwürfe gegen die Fifa haben die Diskussion über den Austragungsort Russland neu belebt. Bisher bekennen nur die Grünen Farbe!

Die Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Europa-Parlament, Rebecca Harms (58), zu BILD: „Angesichts der Ukraine-Krise und der feindlichen Haltung von Russland gegenüber dem Westen insgesamt wäre es absolut unangebracht, in Moskau ein internationales Sportereignis auszurichten. Das symbolisiert Freundschaft mit der Welt. Und darum bemüht sich Russland noch nicht einmal."

Bundestags-Innenexperte Konstantin von Notz (44) sagt: „Ein Land, das gegen seinen Nachbarn Krieg führt, ist als Ausrichter einer Fußball-WM absolut untragbar." (hak/fsl)

Politiker fordern
Nehmt Blatter das Kreuz weg!
Verliert Sepp Blatter sein Bundesverdienstkreuz?

Linkspartei-Chef Bernd Riexinger (59) zu BILD: „Wo Fifa draufsteht, ist meistens Korruption drin. Das Große Verdienstkreuz, das Blatter 2006 von der Bundesrepublik verliehen bekam, sollte ihm aberkannt werden."

Rainer Wendt (58), Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, zu BILD: „Sobald sich zeigt, dass Blatter mit im Fifa-Sumpf steckt, muss ihm das Verdienstkreuz aberkannt werden."

Blatter hatte das Verdienstkreuz für seine besonderen Leistungen bei der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland erhalten. (fsl)
Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht Sepp Blatter 2006 das Bundesverdienstkreuz. Links hinten Theo Zwanziger
Putins schwarze Liste
Diese deutschen Politiker lässt der Kreml-Chef nicht mehr ins Land
Hat ein Einreise-Verbot für 89 EU-Politiker verhängt: Russlands Präsident Wladimir Putin (62)
Von DORA VARRO

Berlin/Moskau – Die schwere Krise zwischen EU und Russland droht, sich weiter zu verschärfen: Die Putin-Regierung hat eine Liste mit Personen erstellt, die NICHT mehr nach Russland einreisen dürfen!

Auf der Liste (liegt BILD vor) stehen 89 Namen von Spitzenpolitikern und Militär-Funktionären aus ganz Europa. Auch sieben Deutsche sind darunter, u. a. Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs (66) und Rebecca Harms (58, Grüne). Fuchs hatte in der Vergangenheit mehrfach die Wirtschafts-Sanktionen gegen Russland begrüßt. Harms, Fraktionschefin der Grünen im EU-Parlament, ist eine der schärfsten Kreml-Kritiker.

Auch der CDU-Außenpolitiker Karl-Georg Wellmann (62) steht auf Putins schwarzer Liste. Wellmann war am vergangenen Wochenende auf einem Flughafen in Moskau an der Einreise gehindert worden, musste nach Deutschland zurückfliegen.

AUßERDEM HABEN EIN EINREISE-VERBOT:
  • der ehemalige britische Außen- und Verteidigungsminister Malcolm Rifkind (68)
  • Belgiens Ex-Premier Guy Verhofstadt (62), der heute im EU-Parlament sitzt
  • Estlands Justizminister Urmas Reinsalu (39)
  • Tschechiens Ex-Außenminister Karel Schwarzenberg (77)
  • die Ex-Außenministerin von Lettland und Ex-EU-Kommissarin Sandra Kalniete (62)
  • Robert John Sawers (59), britischer Diplomat und Ex-Chef des Geheimdienstes MI6
  • Polens Ex-Ministerpräsident Jerzy Buzek (74)
Die Bundesregierung kritisierte die Einreise-Verbote scharf. Die Betroffenen müssten das Recht haben, dagegen vorzugehen.

Michael Fuchs (66), CDU/CSU-Fraktionsvize: „Es verwundert mich, auf dieser Liste zu stehen. Es ist nicht korrekt, wenn Russland Politiker aussperrt, die nur ihre Meinung sagen"
Rebecca Harms (58), EU-Fraktionschefin der Grünen: „Russland rächt sich für die EU-Einreiseverbote. Die Verbote sind aber nicht vergleichbar. Moskau hat Völkerrecht gebrochen. Wir nicht"
Daniel Cohn-Bendit (70), Ex-Europaabgeordneter der Grünen: „Ich wusste nichts von der Liste. Aber es ehrt mich, wenn mich ein totalitäres System wie Russland als Feind des Totalitarismus brandmarkt"
Karl-Georg Wellmann (62), CDU-Außenpolitiker: „Hätte ich das gewusst, wäre ich nicht nach Moskau geflogen. Endlich ist die Liste öffentlich"
Bernd Posselt (58, CSU), Sprecher der Sudetendeutschen: „Ich bedaure, dass Putin Russland unfrei macht. Europa benötigt dagegen neue Strategien"
Katrin Suder (43), Verteidigungs-Staatssekretärin für Rüstung, wollte sich nicht äußern: „Kein Kommentar"
Karl Müllner (56), Inspekteur der Luftwaffe (verantwortet die Überwachung russischer Flugbewegungen an der Grenze zum Baltikum): wollte sich nicht äußern
Londoner Top-Journalist schreibt in BILD
Darum muss die Kanzlerin den Briten besser zuhören
Unbequemer Gast: Kanzlerin Angela Merkel (60, CDU) begrüßte gestern Briten-Premier David Cameron (48) im Kanzleramt
Für einen Mann, der gerade mit bemerkenswerter Mehrheit seine Parlamentswahl gewonnen hat, steht David Cameron unter einem überraschend großen Druck: Seine konservativen Parteifreunde werben für eine möglichst frühe Volksabstimmung über Großbritanniens EU-Mitgliedschaft. In einem Gastbeitrag schreibt der Londoner Top-Journalist Simon Cosyns, Vize Chef-Redakteur der britischen „The Sun", warum der Druck plötzlich auf Kanzlerin Merkel lasten könnte.

Lesen Sie den Artikel hier
Der Griechen-Countdown
Das passiert, wenn Tsipras weiter blockt
Griechen-Premier Tsipras (40) und Finanzminister Varoufakis (54, l.)
Athen/Dresden – Die Uhr im griechischen Schulden-Drama tickt: Bis Donnerstag muss Premier Alexis Tsipras (40) auf die EU-Sparvorgaben eingehen – sonst droht seinem Land die Pleite!

Finanzminister Wolfgang Schäuble (72, CDU) äußerte sich skeptisch: Die Gespräche verliefen nicht so positiv, wie Athen es darstelle. US-Finanzminister Jack Lew (59) forderte Tsipras auf, sich in den Verhandlungen zu bewegen.

Der Griechen-Countdown – wie geht es jetzt weiter?

Innerhalb der nächsten fünf Tage muss Tsipras eine konkrete Reformliste vorlegen – und sich mit den Geldgebern (Euro-Staaten, EZB, Währungsfonds IWF) darauf verständigen. Dann kann sein Land auf die Auszahlung der dringend benötigten 7,2 Milliarden Euro Hilfen hoffen.

Ohne Einigung, droht schon in Kürze der Bankrott. Athen muss am Freitag 308 Mio. Euro an den IWF zurückzahlen, könnte die Zahlung aber mit weiteren fälligen Raten bündeln und müsste dann bis 19. Juni insgesamt 1,5 Milliarden Euro überweisen. Zahlt Athen nicht, kann der IWF den Griechen eine 30-tägige Frist einräumen. Aber das Land wäre dann offiziell pleite.

In diesem Fall könnte die EU einspringen: mit Finanzspritzen, damit Athen z. B. Renten, Beamtenlöhne weiter zahlen kann.
(hoe)
Tsipras' Partei-Freund tönt
„Die EU benimmt sich wie die Mafia"
Mit Pfeife und Lenin-Porträt: der griechische Abgeordnete Stathis Leoutsakos (57) im Athener Büro

Athen – Der Druck auf Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras (40) wird immer größer!

Das Ultimatum der EU, bis zum 4. Juni Sparmaßnahmen zu beschließen, sorgt für Unruhe in der Syriza-Partei. Die Parteilinken drohen mit einem Aufstand, falls Tsipras die Forderungen der EU erfüllt.

BILD traf den Abgeordneten und Wortführer der Parteilinken, Stathis Leoutsakos (57), im griechischen Parlament, fragte ihn: Was halten Sie vom Ultimatum der EU?

Lesen Sie den Artikel hier


Keine Strafen mehr für faule Stütze-Empfänger?
Berlin – Neue Aufregung um Hartz IV!

Nach dem Urteil des Sozialgerichts Gotha, das Strafen für Stütze-Empfänger als verfassungswidrig einstuft (BILD berichtete), droht den Jobcentern eine Protest-Welle. Im Internet wird bereits zum Widerstand aufgerufen: Hartz-Empfänger, denen das Jobcenter die Stütze kürzen will (weil sie z. B. keinen Job annehmen wollen), sollen Widerspruch einlegen. Und sich auf das Gotha-Urteil (Az.: S 15 AS 5157/14) berufen.

Der Chef des Paritätischen Gesamtverbands, Ulrich Schneider (56): „Es kann auf keinen Fall schaden, mit Blick auf dieses Urteil im Zweifelsfall Widerspruch einzulegen."

Im Schnitt verhängen die Jobcenter an Stütze-Empfänger, die nicht zu Terminen erscheinen oder nicht arbeiten wollen, mehr als 80 000 Strafen pro Monat. Linken-Fraktionschef Gregor Gysi (67) forderte die Jobcenter sogar auf, bis zum endgültigen Urteil des Verfassungsgerichts auf Strafen zu verzichten. Das lehnen die Jobcenter und die Bundesagentur für Arbeit ab. Man werde an der gängigen Praxis bis zum Verfassungsgerichtsurteil nichts ändern, hieß es aus der Behörde. (hoe)
So sparen die Krankenkassen auf Kosten der Senioren!
Berlin – Klapprige Rollstühle, undichte Windeln: Weil einige Krankenkassen Verträge mit Billiganbietern schließen, erhalten viele Versicherte nur noch Ramsch!

Besonders die DAK versucht zu sparen. Eine Branchen-Übersicht (liegt BILD vor) zeigt: Die DAK lässt sich z. B. Inkontinenz-Windeln für ihre Versicherten mit 12,50 Euro/Monat am wenigsten kosten. Und auch die AOK Hessen (13 Euro), die Barmer (17 Euro) und die KKH (17 Euro) machen mit Billig-Windeln Kasse.
Die Betroffenen schlagen Alarm, haben eine Bundestags-Petition gestartet. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn (35) verspricht, die Ausschreibungspraxis zu „stoppen". Die Kassen selbst behaupten, geltende Richtlinien seien das Problem. DAK-Chef Herbert Rebscher (60): „Wir wollen bessere Qualität anbieten, dürfen nur nicht." (hak)
CDU-Mitglieder sollen mehr Beitrag Zahlen
Berlin – Die rund 450 000 CDU-Mitglieder müssen sich auf höhere Beiträge einstellen! Es soll geprüft werden, den Mindestbeitrag anzuheben, heißt es im Entwurf für die Klausurtagung der Kommission „Meine CDU 2017". Auch die Beitrags-Staffelung soll überarbeitet werden. Derzeit zahlen CDU-Mitglieder je nach Einkommen zwischen 5 und 50 Euro/Monat. (jan)
Gorbi sagt alle Auslands-Reisen ab
Berlin/Moskau – Sorge um Michail Gorbatschow (84): Der ehemalige sowjetische Staatschef hat für Juni auf Anraten seiner Ärzte alle Reisen ins Ausland abgesagt, erfuhr BILD. Gorbi wird deshalb auch nicht an der Verleihung des Weltwirtschaftspreises am 21. Juni in Kiel teilnehmen. Gorbatschow leidet seit Jahren an Diabetes, wird drei- bis viermal in der Woche in der Kreml-Klinik in Moskau behandelt. (hc)
Marine rettete bislang fast 1500 Flüchtlinge
Berlin – Erneute Rettungsaktion im Mittelmeer! Gestern zog die Besatzung der Fregatte „Hessen" 590 Flüchtlinge aus dem Wasser. Sie waren in Schlauchbooten unterwegs, kamen 30 Seemeilen nordwestlich von Abu Kammash (Libyen) in Seenot. Es war der fünfte Rettungseinsatz der deutschen Marine im Mittelmeer. Seit 7. Mai rettete die Bundeswehr insgesamt 1469 Flüchtlinge. (hak)
Ihre Newsletter verwalten | Abbestellen
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutz | Kontakt
Facebook Twitter Google+
BILD GmbH & Co. KG
Axel-Springer-Strasse 65
10969 Berlin
- nachfolgend BILD -

Tel. (030) 25 91-0


Leserkontakt: Zum Kontaktformular
Sitz Berlin, Amtsgericht Charlottenburg, HR A 33143 B,
Ust-lD-Nr. DE 214 852 390

Persönlich haftende Gesellschafterin
BILD Multimedia Verwaltungs GmbH, Sitz Berlin, Amtsgericht
Charlottenburg, HR B 112013 B

Geschäftsführer
Donata Hopfen, Ralf Hermanns

Chefredakteur
Julian Reichelt (verantwortlich für den Inhalt i.S.d. § 55 Abs. 2 RStV)

Rechtshinweis

© Copyright BILD 2015

Alle Rechte vorbehalten.

Der Inhalt dieser Website ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste, Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM usw. dürfen, auch auszugsweise, nur nach vorheriger, schriftlicher Zustimmung durch BILD erfolgen. Eine kommerzielle Weitervermarktung des Inhalts ist untersagt.

Für Inhalte externer Links und fremde Inhalte übernimmt BILD keine Verantwortung.

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Nutzung von BILD.de.