Newsletter wird nicht korrekt dargestellt? Klicken Sie hier.
28.05.2015
Lieber Herr Ivanov,

„Um Schaden von der Fifa und vom internationalen Fußball abzuwenden, habe ich mich heute entschlossen, von meinem Posten zurückzutreten". Noch ist diese Rede nicht gehalten. Und es ist fraglich, ob Sepp Blatter sie je halten wird. Die Meinung von BILD, Uefa und weiten Teilen der restlichen Öffentlichkeit ist eindeutig. Doch es sind die Funktionäre, die über Blatters Schicksal bestimmen. Ende offen.

Erst wurde AfD-Chef Lucke im ICE bepöbelt, jetzt haben drei Vermummte die Co-Vorsitzende der AfD, Frauke Petry, in einem Lokal in Göttingen beschimpft, dann mit Fruchtsaft-Beuteln beworfen. Man muss mit der AfD nichts am Hut haben, um zu sagen: Das geht gar nicht! Frauke Petry mag rechtskonservatives Gedankengut verbreiten. Doch auch sie hat Anspruch darauf, ihre Politik zu vertreten. Ohne dabei einen wütenden Mob fürchten zu müssen.

David Cameron ist heute bei Frankreichs Präsident Hollande zu Gast, morgen kommt er nach Berlin. Immer lauter werden die Rufe, der EU-Krise zu begegnen mit einem Europa unterschiedlicher Geschwindigkeiten. Eine spannende Debatte, die den Integrationisten in Außen- und Kanzleramt das Fürchten lehren muss.

All eyes on him: Wer fünf Jahre alte Fotos von Verkehrsminister Alexander Dobrindt betrachtet, sieht einen anderen Menschen: Mr. Chubby, im Wollpulli. Heute, viele Pfunde leichter, wirkt Dobrindt durch auffallende Eleganz. Gestern überraschte der Maut-Minister seine Kollegen im Kabinett mit einem besonders auffälligen Anzug im Karo-Muster. Und da Kleider Leute machen, haben wir uns gefragt, was hinter diesem besonderen Outfit steckt: Die Antwort lesen Sie hier.

Griechenlands Regierung hat es schwer mit dem IWF: Die Organisation von Christine Lagarde hat die wohl striktesten Kriterien für die Vergabe weiterer Milliarden-Hilfen an Griechenland. Im Kern geht es darum, dass Griechenlands Regierung sehr konkrete Reformmaßnahmen nachweisen MUSS, um weitere Hilfszahlungen zu bekommen. Bleibt die Tsipras-Regierung dies schuldig, gibt es kein Geld. Warum die jüngsten Zeichen aus Athen bedeuten, dass eine Einigung immer schwieriger wird, lesen Sie hier.

Allgemein glauben viele Börsen-Experten, ein möglicher Grexit sei an den Aktienmärkten bereits eingepreist. Gegen diese Annahme stellte sich gestern der Frankfurter Privat-Bankier Friedrich von Metzler – und warnte vor erheblichen Marktturbulenzen, sollte es zu einem Austritt Griechenlands aus dem Euro-Raum kommen. Vorsicht!

BILD-Chefreporter Paul Ronzheimer treibt die Suche nach immer neuen Geschichten. Bevor er jetzt nach Griechenland reiste, war er in Libyen. Was er mir von dort berichtete, reicht aus, um sich einen Staat zu vergegenwärtigen, der komplett zerfällt. Und jeden Tag wird die Wahrscheinlichkeit größer, dass sich erneut ein Flüchtlingsdrama an Europas Küsten ereignet, das an Libyens Küsten begann. Welche eigentümlichen Vorstellungen Libyens selbsternannter Regierungschef hat, dem Flüchtlingsdrama zu begegnen lesen Sie hier.

Ich wünsche Ihnen einen gewinnenden Donnerstag
Ihr Béla Anda
BILD Politik-Chef
Stellvertretender Chefredakteur
BILD-Kommentar
Von MATTHIAS BRÜGELMANN
Blatter muss weg!
Ein Beben erschüttert den größten Sportverband der Welt.

Sieben Fifa-Funktionäre festgenommen, Groß-Razzia in der Fifa-Zentrale, Bestechung, Steuerhinterziehung, organisierte Kriminalität.

Und wie reagiert der Mann, der seit 17 Jahren an der Spitze dieses korrupten Systems steht und das Symbol für all die Machenschaften ist? Übernimmt er Verantwortung und packt seine Sachen?

Natürlich nicht!

Sepp Blatter will weitermachen, als wäre nichts gewesen, und sich morgen für weitere vier Jahre zum Präsidenten wählen lassen.

Vier weitere Jahre schmutzige Geschäfte. Vier weitere Jahre Chaos. Vier weitere verlorene Jahre für den Fußball.

Begreift Blatter nicht, was er dem Sport antut, den er angeblich so liebt?

Blatter muss weg – und zwar sofort!

Hunderte Millionen
Fans auf der ganzen Welt haben die Schnauze voll von Blatter und seiner Funktionärs-Bande.

Die Fifa und der Fußball brauchen einen Neuanfang – ohne Blatter.

POST VON WAGNER
Liebe Fifa-Ganoven,
im Morgengrauen um 6 Uhr ließen sich die Züricher Polizeibeamten die Schlüssel zu Euren Suiten im 5-Sterne-Hotel „Baur au Lac" geben (ab 1200 Euro die Nacht).

Schlaftrunken, mitten im Luxus, Ankleidezimmer, Fauteuils, Schreibpulte, Blick auf den See, wurdet Ihr verhaftet.

Es war, als würde man Mitglieder der königlichen Familie im Buckingham Palace festnehmen.

Jeffrey Webb, Vize-Präsident des Exekutivkomitees, sozusagen der Prinz Charles der Fifa, wurde verhaftet.

Korruption in Millionenhöhe wirft man den Verhafteten vor.

Im Morgengrauen werden sie aus dem Hotel geführt.

Polizeiautos warten.

Nicht wie gewohnt ihre Chauffeure, die am Ende des roten Teppichs warten.

Schirmmütze auf dem Kopf, öffnen sie Euch sonst die Tür, um Euren Arschbacken zu Diensten zu sein.

Was für eine Sensation! Verhaftungen im Königreich Fifa. Lords wurden festgenommen, Vasallen, Hofbeamte.

Wann der König?

Herzlichst

Ihr Franz Josef Wagner

Fußball-Sumpf: FBI ermittelt +++ Sieben Fifa-Funktionäre festgenommen +++ Fifa-Zentrale durchsucht +++ Erste Geständnisse +++ Blatter verteidigt Fifa
DIE RAZZIA
Um 6.03 Uhr drangen Ermittler im Züricher Hotel „Baur au Lac" in die Zimmer ein +++ Parallel wurden Computer in der Fifa-Zentrale beschlagnahmt +++ Staatsanwalt: „Das ist erst der Anfang, nicht das Ende…"
Gestern Morgen vor dem Züricher 5-Sterne-Hotel „Baur au Lac": FBI-Agenten verdecken die abgeführten Fifa-Funktionäre mit weißen Tüchern
Von MARC SCHMIDT


Zürich – Razzia, Verhaftungen von Top-Funktionären, Emittlungen wegen Korruption in den USA und der Schweiz – der Kriminalfall Fifa. BILD schildert den dramatischen Tag, an dem der Fußball im Sumpf versank.
  • 6 Uhr. In Blatters Hauptquartier beginnt die Razzia. Die Züricher Kantonspolizei durchsucht Büros im Beton-und-Glas-Bunker nahe des Züricher Zoos. Beschlagnahmt auf Computern abgespeicherte Dokumente.  
Grund: zwei parallel laufende Strafverfahren.
  • Die Staatsanwaltschaft New York Ost ermittelt wegen Bestechung und Korruption (u.a. bei Verkauf von TV-Rechten und WM-Vergaben in den 90er-Jahren). Gesamtschaden: Mehr als 130 Millionen Euro. Laut US-Justizministerin Loretta Lynch sind allein im Zusammenhang mit der Copa America 2016 in den USA rund 101 Millionen Euro an Bestechungsgeldern geflossen. 
  • Die Schweizer Bundesanwaltschaft untersucht die skandalösen WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 im Dezember 2010. Die Fifa hatte im November Anzeige erstattet und so die Justiz eingeschaltet.
  • 6.03 Uhr. Hotel „Baur au Lac" (5 Sterne, 3750 Euro pro Nacht in der Suite). Sechs Schweizer Zivilbeamte melden sich an der Rezeption und verlangen die Zimmerschlüssel von sieben Fußball-Funktionären (u.a. zwei Fifa-Vizepräsidenten).
Ohne Vorwarnung stehen die Polizisten in den Zimmern. Feststellung der Personalien, die Festgenommenen müssen sich anziehen.
  • 6.45 Uhr. Zwei werden durch den Lieferantenausgang aus dem Hotel geschleust, abgedeckt durch weiße Laken. Die anderen fünf durch die Tiefgarage abtransportiert in zivilen Autos (Skoda, Opel, BMW).
Kamera-Teams belagern das Nobel-Hotel, in dem sich die Funktionäre auf den Kongress morgen vorbereiten
Die US-Behörden hatten die Verhaftungen am 21. Mai bei der Kantonspolizei beantragt. Sechs der sieben Verhafteten wehren sich gegen eine Auslieferung in die USA. Entscheidung innerhalb von 40 Tagen.

Übrigens: Zwei hatten ihre Ehefrauen dabei. Die blieben im Hotel...
  • 11.19 Uhr. Pressekonferenz ohne Präsident Sepp Blatter. Mediendirektor Walter de Gregorio: „Für uns kein schöner Tag. Aber es ist ein guter Tag, weil der Prozess der Aufklärung weitergeht."
  • 16.30 Uhr. In New York treten US-Justizministerin Loretta Lynch, Staatsanwalt Kelly R. Currie und FBI-Direktor James Comey vor die Kameras.
Die Fakten: 14 Verdächtige (nicht nur Fifa-Leute). Sechs sind geständig. Weitere Festnahmen geplant. Bestechung u.a bei der WM-Vergabe 2010 an Südafrika. FBI-Direktor James Comey klagt an, der Fußball sei von den Tätern geradezu „gekidnappt" worden.

Staatsanwalt Currie nennt  Blatter-Vize Webb: „Er hat Vertrauen missbraucht, um Schmiergelder zu bekommen. Das ist erst der Anfang und nicht das Ende."

Mediendirektor de Gregorio hatte bei der Pressekonferenz betont, dass Blatter nicht zu den Verdächtigen gehöre. Allerdings: Gestern Abend deutete vieles darauf hin, dass die US-Ermittlungen auch direkt Fifa-Boss Blatter im Visier haben könnten.

Sein Schicksal, so ein US-Ermittler in der New York Times, „hängt davon ab, wie sich unsere Untersuchung weiter entwickelt." Bestandteil der Ermittlung ist offenbar auch Blatters Wahl zum Präsidenten vor vier Jahren. Ob sich die Ermittlung schon jetzt direkt gegen ihn richtet, wollte US-Justizministerin Loretta Lynch weder dementieren noch bestätigen. In der US-Anklage ist die Rede von 25 nicht namentlich genannten Mitverschwörern. Die New York Times beschreibt das Verfahren als „etwas, was man sonst von Mafia-Familien und Drogenkartellen kennt."
Fifa-Sprecher Walter de Gregorio
DAS IST DIE FIFA
Die Abkürzung Fifa steht für „Fédération Internationale de Football Association".

Gegründet am 21. Mai 1904 in Paris. 1932 Umzug in die neutrale Schweiz nach Zürich, wo bis heute der Hauptsitz ist (310 Verwaltungsmitarbeiter). Umsatz 2014: 1,9 Milliarden Euro. Gewinn: 130 Mio. Eingetragen als gemeinnütziger Verein. Wichtigste Entscheidungsorgane: der Kongress, dem alle 209 Mitgliedsstaaten angehören. Und das Exekutivkomitee mit 25 Mitgliedern (ab Freitag auch DFB-Präsident Niersbach).
Das Fifa-Hauptquartier wurde im Mai 2007 fertig (Kosten: 180 Mio. Euro). Hier stellte die Schweizer Staatsanwaltschaft Daten und Dokumente sicher
Drei Fragen zum Skandal
VERLIEREN RUSSLAND UND KATAR DIE WM?
Loretta Lynch ist seit April Justizministerin der USA
Das ist möglich. Dazu müsste die Schweizer Justiz aber klare Beweise von Bestechung aufspüren. Die konnte Fifa-Sondermittler Michael Garcia (USA) bei seinen Recherchen nicht finden. Fifa-Sprecher de Gregorio gestern: „Die WM 2018 wird in Russland, die WM 2022 in Katar stattfinden!"

Russlands Sportminister Witali Mutko: „Die betroffenen Funktionäre haben keine Beziehung zu dem Turnier in drei Jahren. Wir haben nichts zu verbergen."

Sollte sich jedoch bei Russland und/oder Katar Korruption nachweisen lassen, könnte die Fifa die Turniere neu ausschreiben.
  • Warum jagt die US-Ministerin die Fifa?
US-Justizministerin Loretta Lynch (56) kennt den Fall bestens. Bereits als New Yorker Staatsanwältin (2010 bis 2015) war sie zuständig für die Ermittlungen gegen die Fifa. Insider-Infos erhielt sie seit 2011 vom ehemaligen US-Vertreter im Fifa- Exekutivkomitee Charles („Chuck") Blazer. Der stand selbst unter Korruptionsverdacht, wurde als Kronzeuge umgedreht und spielte der US-Justiz Informationen zu. U.a. durch am Körper befestigte Mikros, mit denen er andere Funktionäre abhörte. Die jetzt verhafteten Funktionäre stammen alle aus Süd- und Mittelamerika.
  • Wie liefen die Bestechungen ab?
Laut Justizministerin Lynch hat zum Beispiel einer der Beschuldigten mehr als
10 Mio. Dollar (über 9 Mio Euro) Bestechungsgelder entgegen genommen. In dem Fall ging es um die Vergabe der WM 2010 an Südafrika und die Fifa-Präsidentschaftswahl 2011 sowie mehrere Marketing-Deals.

 Die Zahlungen wurden zumeist geschickt verschleiert, z.B. über Schein-Beraterverträge und Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen.

 Manche der Bestechungszahlungen liefen aber auch ganz plump ab. Laut Lynch schickte z.B. Ex-Fifa-Vize Jack Warner kurz vor der Vergabe der WM 2010 an Südafrika einen seiner Mitarbeiter nach Paris. Warners Vertrauter erhielt eine Aktentasche mit Bargeld (10000 Dollar) –  für Warners Stimme zugunsten Südafrikas.
Das süße Leben der Fifa-Funktionäre
Dezember 2013, Bahia/Brasilien: Blatter (r.) hält während des Exekutivkomitee-Dinners im Luxus-Hotel „Tivoli Ecoresort Praia do Forte" eine Rede
Wie (süß) leben Fifa-Funktionäre? Wer in der Regierung des Weltfußballs sitzt und als eines von 25 Mitgliedern im Exekutivkomitee (Exko) sitzt, hat's geschafft...
  • 2014 hatten sich die Exko-Mitglieder eine Verdoppelung ihrer jährlichen Aufwandsentschädigung von 92000 Euro auf 184000 Euro genehmigt. Früher gab es einen Bonus von 200000 Euro, der aus steuerrechtlichen Gründen abgeschafft wurde.
  • Zu Fifa-Terminen fliegen die Exko-Mitglieder ausschließlich erste Klasse, übernachtet wird in den besten Suiten der teuersten 5-Sterne-Hotels.
  • Limousinen (teilweise sogar mit Diplomaten-Kennzeichen) mit Chauffeur stehen immer bereit.
  • Pro Sitzungstag und Person gibt es eine „Entschädigung" von 700 Euro. Das zahlt sich für die Exko-Mitglieder bei vier Wochen langen Weltmeisterschaften aus...
  • 2013 schüttete die Fifa für das so- genannte „Schlüsselpersonal" (neben dem Exko auch Präsident und Generalsekretär) rund 28 Millionen Euro aus.
DER PATE
Fifa-Präsident Sepp Blatter
Sepp Blatter (Spitzname „Napoleon des Weltfußballs") ist auch Mitglied im Internationalen Olympischen Komitee
Fifa-Präsident Sepp Blatter macht Angebote, die man nicht ablehnen kann. Skandale lässt er abprallen. Auf seinem Schreibtisch: 30 Schutzengel-Figuren…

Wer ist der Mann, der den Welt-Fußball lenkt, wirklich?

Den ganzen Artikel von Alfred Draxler lesen Sie hier. 
Das ist Joseph „Sepp" Blatter
Joseph S. (steht für Sepp) Blatter wurde am 10. März 1936 im schweizerischen Visp/Kanton Wallis geboren.

Abitur 1954, Studienabschluss als Diplom-Volkswirt 1959. Vertreter für den Uhrenkonzern Longines.

Eintritt in die Fifa 1975.  Generalsekretär 1981. Wahl zum Präsidenten am 8. Juni 1998. Drei Wiederwahlen (2002, 2007, 2011).

Privat: dreimal verheiratet, eine erwachsene Tochter.
Erste Erklärung von Blatter
Um 20 Uhr äußerte sich Fifa-Chef Blatter in einer Erklärung auf der Internetseite des Verbandes. Auszüge:
  • „Das ist eine schwierige Zeit für den Fußball, die Fans und die Fifa."
  • „Es sollte aber klar sein, dass wir die Untersuchungen der Schweizer und US-Behörden begrüßen. Diese Untersuchungen werden die Maßnahmen stärken, welche die Fifa bereits eingeleitet hat, um falsches Handeln im Fußball zu beenden."
  •  „Solch ein Fehlverhalten einzelner Personen hat im Fußball keinen Platz."
  • „Die Fifa wird weiterhin sowohl mit den Behörden zusammenarbeiten als auch innerhalb der Organisation energisch handeln, um Vertrauen zurückzugewinnen und den Fußball von jeglichem Fehlverhalten zu befreien."
Uefa fordert
Blatter-Wahl muss verschoben werden
Wird sich Sepp Blatter trotz des Skandals morgen wieder krönen lassen?

Bisher steht an Tagesordnungspunkt 17 des Fifa-Kongresses im Züricher Hallenstadion die Wahl des Präsidenten.

Aber: Der europäische Fußballverband Uefa verlangt eine Verschiebung. Diesen Beschluss hat das Exekutivkomitee (u.a. mit DFB-Boss Niersbach)  auf einer Sondersitzung in Warschau gefasst. Auch ein Boykott des Fifa-Kongresses ist möglich.

Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino: „Die Uefa ist der Meinung, dass der Kongress verschoben und die Wahl des Präsidenten innerhalb der nächsten sechs Monate stattfinden sollte."

Eine Verschiebung lehnte die Fifa-Führung bisher ab. Medienchef Walter de Gregorio: „Die Dinge haben nichts miteinander zu tun."

Trotz des Skandals will sich Blatter wiederwählen lassen.

Jedes der 209 Fifa-Mitgliedsländer hat eine Stimme – unabhängig von seiner Größe. Das Votum von Fidschi zählt genauso viel wie das des DFB, dem größten Sportverband der Welt.

Gegenkandidat ist der jordanische Prinz Ali bin Al Hussein, den die Europäer unterstützen. Der gilt jedoch als Außenseiter.
Rauball verlangt Rücktritt
  • DFB-PRÄSIDENT WOLFGANG NIERSBACH (64): „Es ist schockierend und schädlich für den gesamten Fußball. Es wäre erschütternd, wenn sich die im Raum stehenden, schweren Vorwürfe gegen Mitglieder der Fifa als richtig herausstellen."
  • BUNDESLIGA-PRÄSIDENT REINHARD RAUBALL (68) fordert den Rücktritt von Blatter: „Sepp Blatter – obgleich offensichtlich persönlich nicht betroffen – sollte dem Fußball einen großen Dienst erweisen. So kann es nicht weitergehen."
  • INNENMINISTER THOMAS DE MAIZIÈRE (61, CDU): „Korruption und Geldwäsche sind schwere Vorwürfe. Sportereignisse wie die Fußball-WM begeistern die Menschen in der ganzen Welt. Deshalb brauchen wir eine saubere Vergabe solcher Wettkämpfe."
  • DAGMAR FREITAG (62, SPD), VORSITZENDE DES SPORTAUSSCHUSSES: „Der Sprecher der Fifa hat ja sicher nicht grundlos als Erstes einen Persilschein für Blatter ausgestellt. Unter diesen Voraussetzungen darf die Wahl aber aus meiner Sicht nicht wie geplant stattfinden."
  • BLATTER-HERAUSFORDERER PRINZ ALI BIN AL HUSSEIN (39): „Wir können in dieser Krise nicht einfach weitermachen, in einer Krise, die nicht nur die heutigen Ereignisse betrifft."
  • ENGLANDS FUßBALL-LEGENDE GARY LINEKER (54): „Das ist außergewöhnlich! Die Fifa zerbricht. Das Beste, das diesem schönen Spiel möglicherweise passieren kann."
Die „Maut Couture" von Verkehrsminister Alexander Dobrindt
Merkels Mode-Minister
Topgestylt in feinem Zwirn: CSU-Minister Alexander Dobrindt (44) gestern im Kanzleramt
Berlin – Große Augen gestern Morgen bei der Kabinettssitzung im Kanzleramt! Verkehrs- und Internetminister Alexander Dobrindt (44, CSU) zeigte sich in ganz großem Karo, zog mit seinem neuen Anzug alle Blicke auf sich.

Ist das noch Deutschlands Maut-Durchsetzer? Oder Merkels Mode-Minister?


Fest steht: Spätestens seit Amtsantritt in Berlin scheint der CSU-Politiker und ehemalige Generalsekretär wie ausgewechselt. „Krass"-Brille im Nerd-Style, ausgefallene Schuhe (hellgraues Leder oder Turnschuhe in Gold).

Begonnen hatte die Typveränderung des CSU-Hoffnungsträgers bereits vor drei Jahren. Da startete Dobrindt seine eiserne Abnehmkur („kein Weißbier, keine Schokolade") von knapp zwei Zentnern auf schlanke 77 Kilo. Rutschte von Konfektionsgröße 56 auf jetzt nur noch 48 (bei 1,80 Meter Körpergröße).

Anzüge kauft Dobrindt meist bei Hirmer, einem Männermodekaufhaus in München. Das aktuelle Modell, so erfuhr BILD, stammt von Top-Designer „Eduard Dressler" (Schurwolle mit 5 Prozent Seidenbeimischung). Preis: mind. 1000 Euro.

Und was sagen Profi-Stylisten zum auffallenden Outfit des CSU-Ministers?  „Die Typ-Veränderung ist gelungen und ausdrucksstark", meint Promi-Designerin Anna von Griesheim (stattet u. a. Kanzlerin Merkel, Jette Joop aus). „Alexander Dobrindt wirkt jetzt viel dynamischer, man spürt förmlich seinen Tatendrang."
Goldene Turnschuhe: Dobrindt im März 2014. Der Aufdruck 43D blieb unerklärt
Blau mit Nadelstreifen und Seidenkrawatte: Dobrindt im Juli 2014
Karo mit Weste: der Internet-Minister am Handy im Kanzleramt, Dezember 2013
Dobrindt früher: 2009 trug er bei Fototerminen noch Jeans und Strickpulli
Hier erklärt Libyens Rebellen-Chef, warum er mehr Geld von uns will, um das Flüchtlingsproblem zu lösen
Will Geld und Waffen: Rebellen-Chef Khalifa Al-Ghwell im Gespräch mit BILD-Reporter Paul Ronzheimer (l.)
Rebell oder Staatsmann? Er hat sich selbst zum Premierminister der islamischen Allianz „Fajr Libya" ernannt. Sein Name ist: Khalifa Al-Ghwell.

„Fajr Libya" kontrolliert im Bürgerkriegsland Libyen den Teil der nordafrikanischen Küste, von der jeden Monat Tausende Flüchtlinge in Schiffen nach Europa aufbrechen.

BILD hat Al-Ghwell zum Interview in Tripolis getroffen. Und gefragt: Warum tun Sie nichts gegen den Menschenschmuggel?

Das ganze Interview lesen Sie hier.
Es geht um 3,7 Milliarden Euro
Lässt IWF Griechenland fallen?
Lächeln trotz Streit: Finanzminister Varoufakis (l.) und Premier Tsipras
Athen – Lange hielten sie sich im griechischen Schuldendrama zurück; doch jetzt haben die Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) ganz offenkundig genug! BILD erfuhr: Die IWF-Experten sehen nach jetzigem Stand keine Chance für eine schnelle Einigung mit Griechenland.


Folge: Die 3,7 Milliarden Euro, die der IWF an Griechenland zahlen wollte, wenn die dortige Regierung bestimmte Kriterien erfüllt (z. B. Strukturreformen, Einhaltung der Schuldentragfähigkeit), könnten demnach nicht ausgezahlt werden. Die Folge: Athen wäre in wenigen Wochen pleite!

Ein IWF-Vertreter zu BILD: „Wir sind erschüttert über die Unprofessionalität insbesondere im griechischen Finanzministerium. Alles, was von dort kommt, sind Luftblasen."

Am Dienstag war Finanzminister Yanis Varoufakis (54) mit dem Vorschlag einer Geldautomaten-Steuer vorgeprescht, wurde von Premier Alexis Tsipras (40) zurückgepfiffen (BILD berichtete). Griechische Medien forderten gestern Varoufakis' Entlassung. Der EU-Außenpolitiker Elmar Brok (69, CDU) zu BILD: „Varoufakis hintertreibt jede Lösung und stört die Verhandlungen."

Tsipras versuchte gestern erneut, die Bevölkerung zu beruhigen, erklärte: „Wir sind sehr nahe an einem Deal, wir müssen jetzt Ruhe bewahren." Nach einem Bericht der „FAZ" verhandelt Athen in Brüssel nicht nur über die nächste Milliarden-Auszahlung, sondern schon über ein weiteres Hilfspaket. (pro)
Der berühmteste Journalist der Türkei schreibt in BILD
Erdogans liebstes Gewand ist das Leichentuch
Von ERTUGRUL ÖZKÖK

Kurz vor der Parlamentswahl am 7. Juni scheint das Lieblingsgewand des türkischen Staatspräsidenten Erdogan derzeit das Leichentuch zu sein.

Grund ist das Todesurteil gegen Ägyptens Ex-Präsident Mursi, dem im Nahen Osten nur noch Erdogan zur Seite steht.

Jetzt behauptet Erdogan in Wahlkampfreden, auch er werde – wie einst Mursi – von finsteren Mächten bedroht. Und sagt, schon in der Rolle des Märtyrers: „Als wir in die Politik gingen, haben wir uns das Leichentuch umgelegt."

Am Tag von Mursis Todesurteil klagte Erdogan den Richterspruch an: „Ein mit 52 % vom Volke Gewählter wurde gerade zum Tode verurteilt!"

Die größte unabhängige Tageszeitung „Hürriyet" zitierte den Präsidenten wortwörtlich. Doch der entgegnete ohne ersichtlichen Grund: „Die ‚Hürriyet' verlangt meine Hinrichtung, denn auch ich wurde mit 52 % der Stimmen gewählt."

Fast zeitgleich wurde bei der Staatsanwaltschaft Istanbul die Verhaftung des „Hürriyet"-Chefredakteurs beantragt. Die Entscheidung, ob die Behörde ein Verfahren eröffnet, wird nicht vor dem Wahltermin am 7. Juni erwartet.

Sogar mit der „New York Times" legte sich Erdogan an. Als das Blatt vor einer Woche die Gängelung der türkischen Presse kritisierte, beschimpfte der Präsident die Journalisten als „schamlos" und „vermessen".

Was macht Erdogan so nervös? Die anstehenden Parlamentswahlen. Denn er plant eine Verfassungsänderung, will sich im Stile Putins zu einer Art Sultan krönen. „Hürriyet" und andere unabhängige Medien, aber auch die Artikel der Verfassung stören da nur.

Obwohl die türkische Verfassung genau das verbietet, stieg Erdogan selbst in den Wahlkampf ein. Und tingelt von Stadt zu Stadt, schmäht jeden, der nicht seine Partei unterstützt, als gottlos. Versprüht Gift und Galle gegen Presse und Opposition.

Denn Erdogan weiß: Sollte die kurdische Partei HDP tatsächlich wie vorausgesagt die Zehn-Prozent-Hürde überwinden und ins Parlament einziehen, dann könnte der Präsident schon bald wie ein angeschossener Soldat auf dem Schlachtfeld liegen. Denn dann wären seine Allmachtsfantasien ausgeträumt.
1. Tarifeinigung bei der Bahn
Berlin – Im Tarifstreit bei der Bahn gibt es einen ersten Abschluss! Die Konzern-Führung und die Gewerkschaft EVG einigten sich auf eine zweistufige Lohnerhöhung ab Juli um insgesamt 5,1 Prozent. Der Abschluss gilt zunächst für die rund 100 000 EVG-Mitglieder im Konzern – und ist Basis für die gestern begonnenen Schlichtungsgespräche zwischen Bahn und Lokführer-Gewerkschaft GDL. Bis spätestens Mitte Juni soll auch eine Tarif-Einigung für die knapp 40 000 Lok- und Lokrangierführer erzielt werden.
BND bezieht Großteil seiner Informationen aus USA
Berlin – Amerikaner und Briten drohen, die Kooperation mit deutschen Geheimdiensten einzustellen (BILD berichtete). Das wäre fatal: Nach BILD-Informationen bekommen BND und Verfassungsschutz die Hälfte ihrer Hinweise aus dem Ausland von den USA, ein Fünftel aus Großbritannien. Jetzt bleiben diese Hinweise (u. a. auf Terror-Verdächtige) immer öfter aus. Aus Geheimdienstkreisen hieß es: „Das Grundrauschen stockt." (fsl)
Mieterbund fordert
Mietpreisbremse schnell einführen
Berlin – Der Mieterbund kritisiert die Bundesländer für Verzögerungen bei der Mietpreisbremse. „Die Regierungen dürfen sich nicht von den Vermietern erpressen lassen", sagte Verbandspräsident Franz-Georg Rips (66) zu BILD. Er forderte die Länder auf, die Mietpreisbremse schnellstmöglich einzuführen. Bislang gibt es nur in Berlin mit dem 1.6. einen konkreten Starttermin. (jfe)
GEWINNER
In der jährlichen Rangliste des US-Wirtschaftsmagazins „Forbes" steht Bundeskanzlerin  Angela Merkel (60, CDU) erneut auf Platz 1 der 100 einflussreichsten Frauen – zum fünften Mal in Folge! Begründung: Die dienstälteste Regierungschefin der EU meistere zugleich Krisen, Kriege und Diplomatie. BILD meint: Mächtig, mächtiger, Merkel!
VERLIERER
Sein Auto hätte Hollywood-Star Sam Shepard (71, „Homo Faber") lieber stehen lassen sollen: Als er nach einem Restaurantbesuch in Santa Fe (USA) losfahren wollte, stoppte ihn die Polizei – Festnahme! Ein Gast hatte gesehen, wie Shepard Tequila trank – und ihn verpfiffen. BILD meint: Don't drink and drive!
Ihre Newsletter verwalten | Abbestellen
Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutz | Kontakt
Facebook Twitter Google+
BILD GmbH & Co. KG
Axel-Springer-Strasse 65
10969 Berlin
- nachfolgend BILD -

Tel. (030) 25 91-0


Leserkontakt: Zum Kontaktformular
Sitz Berlin, Amtsgericht Charlottenburg, HR A 33143 B,
Ust-lD-Nr. DE 214 852 390

Persönlich haftende Gesellschafterin
BILD Multimedia Verwaltungs GmbH, Sitz Berlin, Amtsgericht
Charlottenburg, HR B 112013 B

Geschäftsführer
Donata Hopfen, Ralf Hermanns

Chefredakteur
Julian Reichelt (verantwortlich für den Inhalt i.S.d. § 55 Abs. 2 RStV)

Rechtshinweis

© Copyright BILD 2015

Alle Rechte vorbehalten.

Der Inhalt dieser Website ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste, Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM usw. dürfen, auch auszugsweise, nur nach vorheriger, schriftlicher Zustimmung durch BILD erfolgen. Eine kommerzielle Weitervermarktung des Inhalts ist untersagt.

Für Inhalte externer Links und fremde Inhalte übernimmt BILD keine Verantwortung.

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Nutzung von BILD.de.